Windows Server sinnvoll?

Fragen, Anregungen oder Tipps und Tricks? Hier ist der erste Anlaufpunkt.
Nicht sicher, wo ein Thema hingehört? Hier hinein - wir kümmern uns! :)

Moderator: Forum Moderatoren

Forumsregeln
TM-Startforum - "offen für alle Themen".
Beiträge, die in einen anderen Bereich passen, werden bei Bedarf verschoben.
PeeKay
Beiträge: 28
Registriert: Montag 3. Dezember 2007, 12:21
17

Windows Server sinnvoll?

Beitrag von PeeKay »

Hallo,

ich habe in den letzten Jahren für meinen Vater die meisten Servicearbeiten an seiner Computeranlage vorgenommen. Nun ist es so weit, daß ich als Assistent mit in die Praxis komme.
Bei den Planungen wurde eine Modernisierung der Hardware beschlossen, da in letzter Zeit zunehmend Hardwareteile an Clients und Server getauscht werden mussten aufgrund von Defekten.
Bisher war der Turbo-Med-Server auf einem Server unter Windows 2000 Server mit RAID 1 installiert.
Bisher war ich der Meinung, dass TurboMed zur korrekten Ausführung im Netzwerk ein Server-Betriebs-System voraussetzt. Zumindest wurde mir das damals durch eine TurboMed-Service-Firma mitgeteilt mit der wir jedoch sehr unzufrieden waren, so daß ich die Wartungsarbeiten übernahm.
Jetzt habe ich nach einigen Beiträgen festgestellt, daß viele hier ein normales Windows-Desktop-System als Server benutzen, oder sogar den Server als Client benutzen.
Jetzt frage ich mich, welche Vorteile hat für mich ein teures Server-Betriebs-System, daß meiner Meinung nach ziemlich kompliziert einzurichten und zu bedienen ist bei einer HA-Praxis mit 5-6 Clients?
Ich habe in einem Thread gelesen, dass es sogar durchaus vorteilhaft ist, wenn der Server das gleiche Betriebssystem wie die Clients hat, so daß man bei einem Ausfall mit wenig Aufwand einen Client zum Server umfunkzionieren kann.
Das würde mich sehr freuen, da es doch deutlich günstiger und unkomplizierter einzurichten wäre und ich mir die komplette Wartung für das System auch zutrauen würde. Installationsanleitungen für die Turbo-Med-Server-Software gibt es ja hier genug.
Würde mich über ein paar Meinungen freuen.

Grüße
DerEchteFreund
Beiträge: 224
Registriert: Donnerstag 17. August 2006, 13:02
19

Beitrag von DerEchteFreund »

Empfehlung: Ab dem 5. Rechner im Netz ist ein dedizierter Server stark empfohlen. Auch wenn das hier einige anders sehen ;) das ist immer solange toll, bis es instabil wird. Begründung: XP und Konsorten verkraften maximal 10 offene Pipes, wobein ein Client durchaus mehr als eine Pipe offen halten kann. Bei der 11. fliegt einer raus. Da TM durchaus mit Freigaben arbeitet, sollte darauf geachtet werden.
GRÜSSE,

ein Freund.
Benutzeravatar
Roland_Colberg
Beiträge: 491
Registriert: Freitag 12. Dezember 2003, 17:16
21
Wohnort: Dachau
Hat Dank erhalten: 1 mal
Kontaktdaten:

Serverbetriebssystem

Beitrag von Roland_Colberg »

Ich kanns mir nicht verkneifen: LINUX kostet keine Lizenzgebühren, läuft superstabil und verkraftet bei entsprechender Hardware auch 500 Pipes/Threads/Clients (nicht selbst probiert, daher keine Gewähr, aber Linux hat keine eingebauten Begrenzungen).

;-)
Benutzeravatar
Geigenberger
Beiträge: 1302
Registriert: Dienstag 9. Dezember 2003, 22:26
21
Hat Dank erhalten: 4 mal

Beitrag von Geigenberger »

..... ist aber leider nicht ganz so trivial, es zum Laufen zu bringen :-(

A. Geigenberger
PeeKay
Beiträge: 28
Registriert: Montag 3. Dezember 2007, 12:21
17

Beitrag von PeeKay »

Das ist etwas, was ich nicht ganz verstehe. TurboMed ist doch eine Windows-Software. Wie kann die auf einem Linux-Server laufen? Oder läuft das unter einer Emulation?

Grüße
Benutzeravatar
michael
PowerUser
Beiträge: 739
Registriert: Montag 6. März 2006, 00:14
19
Wohnort: Marktoberdorf

Beitrag von michael »

PeeKay hat geschrieben:Das ist etwas, was ich nicht ganz verstehe. TurboMed ist doch eine Windows-Software. Wie kann die auf einem Linux-Server laufen?
Es gibt TM auch als Linuxversion für den Server. Läuft gut.

Mfg

Pätzold
PeeKay
Beiträge: 28
Registriert: Montag 3. Dezember 2007, 12:21
17

Beitrag von PeeKay »

Hmm, also ein dedizierter Server sollte wohl sein, entnehme ich hier. Aber mit Linux und Samba habe ich überhaupt keine Erfahrungen, und die Installationen der Server sollen meist sehr aufwendig sein, auch wenn Ubuntu dies anders verspricht.
In die Windows-Server-Verwaltung muß ich mich dann mal vernünftig einarbeiten. Denke das wird schon gehen. Wird halt etwas Zeit kosten und ich dachte, das könnte ich umgehen.

Dann noch etwas, es gibt jetzt den Windows-Home-Server, der auf Server 2003 basieren soll. Würde der nicht reichen?

Grüße
Benutzeravatar
Roland_Colberg
Beiträge: 491
Registriert: Freitag 12. Dezember 2003, 17:16
21
Wohnort: Dachau
Hat Dank erhalten: 1 mal
Kontaktdaten:

Linux Server

Beitrag von Roland_Colberg »

Schauen Sie z.B. mal unter http://www.vondoczudoc.de//viewtopic.php?t=49

Turbomed besteht (grob) aus 2 Teilen Software: einem Server und einem Client.

Das Serverprogramm ist ein FastObjects-Datenbankserver, den es sowohl für Linux wie für Windows gibt. Die Datenbank ist binärkompatibel. Die Linuxversion war früher auf der Turbomed-CD enthalten, wird mittlerweile aus Platzgründen auf einer Zusatz-CD nur noch auf Anforderung verschickt (um wieviel ist eine DVD eigentlich teurer als eine CD?)

Das Client-Programm ist dagegen eine reine Windows-Software und läuft gescheit nur auf 32-bit-Windows.

Ein Turbomed-Windows-Server läuft (richtig konfiguriert) auch ohne die Turbomed-Oberfläche (den Client), nämlich als Dienst, der von Windows im Hintergrund gestartet wird.

Bei einer Einzelplatz-Installation wird der Server (im Hintergrund) vom Turbomed-Client mitgestartet.

Der einzige "Nachteil" des TM-Linux-Servers ist, dass man das Clientprogramm nicht auf dem gleichen Rechner laufen lassen kann, womit z.B. Datenbankaktualisierungen manchmal etwas länger dauern. Ausnahme folgt gleich.

Man sollte aber auf einem Server ohnehin nicht lokal arbeiten, weil das die Stabilität vermindert.

@ Herr Geigenberger: jedes Betriebssystem ist komplex. Unter Windows hat man schneller ein Erfolgserlebnis, da seitens Turbomed mehr Vorarbeit geleistet wurde (grafischer Installer etc.).

Übrigens geht im Serverbereich der Trend aber eindeutig zu Virtualisierungslösungen. Dabei wird die Serversoftware zusammen mit dem passenden Betriebssystem voll konfiguriert in einer virtuellen Maschine geliefert, die dann auf einem sog. Hypervisor (einem sehr kleinen "Über"-Betriebssystem) läuft.

Mit dieser Technik können mehrere Betriebssysteme sicher getrennt voneinander auf demselben Rechner laufen. Dann würde der Turbomed-Linuxserver unbeeindruckt weiterlaufen, wenn das virtualisierte Windows auf der selben Maschine abstürzt oder von einem Virus verseucht wird.

Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Xen
rfbdoc
PowerUser
Beiträge: 3044
Registriert: Sonntag 30. April 2006, 19:31
19
Hat sich bedankt: 55 mal
Hat Dank erhalten: 87 mal

Windows2000

Beitrag von rfbdoc »

Nachdem ich mir kürzlich einen Ersatzserver unter Windwoss2000Server für den "Fall der Fälle" installiert habe, den ich ansonsten zu Hause als Privatrechner nutze, musste ich feststellen, dass die Installation von Windows 2000 Server eigentlich kein Problem darstellt.
Den Versuch mit Linux habe ich nach kurzer Zeit nicht mehr weiter verfolgt, da es mit Windows doch einfacher geht....
Die Hauptkosten für die Betriebssysteme entstehen letztlich bei Arbeitsplatzlizenzen und da kommt man an Windows eben nicht vorbei.
Windows 2000 Server kann man inzwischen auch preisgünstig bei Ebay erhalten und als Serverbetriebssystem ist Windows2000Server ja noch durchaus nicht ganz veraltet.
R.F.B.
danspie
PowerUser
Beiträge: 858
Registriert: Samstag 15. Juli 2006, 08:48
19
Wohnort: Murnau

Beitrag von danspie »

Ich denke, ich kenne mich mit EDV ganz gut aus. Ich hatte meinen Server (damals Windows 2000 Server) bis vor 6 Monaten selbst installiert. Nun habe ich im Rahmen des Umstiegs auf neuen Server (jetzt Windows 2003 Server) die Serverinstallation machen lassen, da ich immer wieder Netzwerkprobleme hinsichtlich der Geschwindigkeit hatte - und wenig ist so lästig als auf einen PC 1 Minute zu warten während der Patient neben einem ohne Punkt und Komma redet - kurz und gut: ich habe es nie bereut und würde bei nicht wirklich guten Server-Installations-Kenntnissen raten, einen Spezalisten zu beauftragen. Es hängt einfach zu viel an den Servern! Die Clients dagegen kann man mit etwas Kenntnissen dagegen gut selbst betreuen.
Igel
Beiträge: 90
Registriert: Dienstag 22. August 2006, 18:43
19

Beitrag von Igel »

Hallo,
danspie kann ich nur bestätigen.

Ein Server der Einstiegsklasse kostet bei Dell oder FujitsuSiemens mit MS W2003 Server um die 1200 Euro (mit 4 GB ausfallsicherem ECC-Speicher und mit Raid und mit 3 Jahre Vorortservice). Bei Dell kann man die Installation des Servers auch kaufen, falls man keinen Spezialisten vor ort hat, auch ausserhalb der Geschäftszeiten. Damit habe ich aber keine Erfahrung. Jemand aus dem Forum?

Auf jeden Fall würde ich 2003 Server einem Home Server vorziehen. 2003 ist bewährt, der Homeserver noch vielzu neu. Bei Windows2000 Server endet bald mal der Support durch MS. Mit einem Neuserver kostet 2003 in der SmallBusiness oder Standard-Version als OEM keine Unsummen. Unter 2003 wird man mit Sicherheit auch der kommenden eGK noch gelassen entgegen sehen können. Den Ärger mit der Migration von 2000 auf ein moderneres Serverbetriebssystem (und die Kosten) würde ich mir ersparen wollen.

Beim Serverbetriebssystem sind meist 5 Zugriffslizenzen dabei. Wenn man diese benutzerbezogen anlegt, reicht das auch für eine 2-Ärzte-Praxis meist, da ja nicht mehr als 5 Personen (einschl. Helferinnen) gleichzeitig arbeiten. Dabei kann man durchaus an mehr Rechnern gleichzeitig angemeldet sein.

Ein ordentlich installierter Server erspart einem hinterher viel Arbeit.
Beispiele: Datensicherheit, Datenschutz, Nutzung als Zeitserver, nur 1x Einrichten von Benutzern und Richtlinien (einschließlich Anmeldeskripten).
Schon ab 3 Rechnern wird die parallele Pflege von Nutzern und Skripten und Rechten nervig und bringt Fehler mit sich. (Damit musste ich mich auch schon mal herumschlagen - wenn man einaml eine Domäne hatte, will man eigentlich nie wieder was anderes). Auf den Arbeitsplätzen wird im normalen Turbomed-Praxisbetrieb auf unserer Installation nie mit administrativen Rechten gearbeitet.

4 GB RAM (das Maximum) würde ich mit jetzigem Wissen auch unbedingt installieren. ECC-RAM funktionieren m.E. bei "normalen" PCs nicht.

Die Trennung Server/Arbeitsplatz hat auch den Vorteil, dass der meist etwas lautere Server an einen Ort ohne Publikumsverkehr gestellt werden kann. Normalerweise findet sich in seiner Nähe auch der Netzwerkswitch und der ISDN/DSL-Zugang samt Router. Diese Technik hätte ich ohnehin nur ungern auf dem Flur stehen.

Zu Linux: Klar ist es sicherer und preiswerter. Wenn man jemanden mit Ahnung (einschließlich DFÜ /DSL-Anschluß) vor Ort hat, ist es sicher 1. Wahl. Allerdings ist TM (und alle anderen Anbieter auch nicht) hier leider nicht konsequent: Wenn schon Linux als Betriebssystem, dann auch OpenOffice als Textverarbeitung.
Da man auf immer kürzere Ausfallzeiten angewiesen ist, sollte man sich die Frage stellen: was ist, wenn ... ausfällt? wie lange dauert es, bis wenigstens ein Notbetrieb wieder läuft? Wer macht mir das?

Unterm Strich: 1x Geld für technik, Software und KnowHow ausgeben finde ich besser als alle halben Jahre neu überlegen zu müssen, ob nicht noch irgendwas geändert werden muss. Und man schläft auch ein bisschen ruhiger. Es soll ja Leute geben, die beim Auto und in der Autowerkstatt bedeutend mehr Geld für ein paar PS mehr und Airbags und ESP usw. ausgeben, obwohl sie diese eigentlich auch so gut wie nie benutzen.
Aber am Auto lassen die Autobauer auch nicht mehr soviel Möglichkeiten zum Fummeln wie die Rechnerhersteller an ihren Kisten zulassen ;-)

viele Grüße vom Igel
PeeKay
Beiträge: 28
Registriert: Montag 3. Dezember 2007, 12:21
17

Beitrag von PeeKay »

Genau deswegen versuche ich schon mal im Voraus das System zu planen und mir ggf. das KnowHow zu erarbeiten. Nach Möglichkeit möchte ich nicht auf Jemanden angewiesen sein, wenn das System nicht so läuft, wie es soll. Ich habe oft genug gesehen, was das für ein Streß ist, wenn auf einmal etwas nicht funktioniert, was ich nicht installiert habe und ich damit keine Übersicht habe, weil irgendeine Firma irgendwelche Kennwörter eingebaut hat. Das möchte ich verhindern. Das wird zwar vielleicht zeitaufwändig und nervenaufreibend am Anfang, aber hinterher werde ich sicherlich ruhiger schlafen.

Aber wie ich das wohl lese muss ich wohl auch MS Office kaufen. OpenOffice wird also nicht unterstützt?
Hmm... Ganz so kostengünstig wird das ganze ja doch nicht mehr, wie ich es mir ursprünglich erhofft habe :(
Benutzeravatar
wahnfried
Beiträge: 3180
Registriert: Freitag 13. Januar 2006, 23:46
19
Wohnort: Braunschweig

Echter Server verhindert nicht Client-Umstellung zum Server

Beitrag von wahnfried »

Hallo,

ich habe einen W2k-Server und als Clients sowohl XPprof als auch W2k laufen und spiegele die Daten regelmäßig auf mehrere Clients. Diese kann ich jederzeit mit den Daten der letzten Spiegelung als Einzelplatz-Arbeitsplatz umstellen. Das heißt, im Falle eines Server-Crash kann ich auf irgendeinem Clienten nach Umstellung auf Einzelplatz-Modus (siehe http://www.vondoczudoc.de/viewtopic.php?p=3461#3461 ) den FastObjects-Server als Dienst einrichten, die anderen Clients auf den neuen "Server" mit Betriebssystem XPprof oder W2k umkonfigurieren und sofort in einem Netzwerk ohne eigentlichen Server weiterarbeiten.

Dann kann ich von dem vorhanden Image der Server-Betriebssystemsicherung in Ruhe einen neuen Server aufbauen (oder den alten reparieren), die Updates seit Imageerstellung (einmal im Jahr erneuert...) einspielen, die PraxisDB usw. zurückspiegeln, die Clients wieder auf den neuen "echten Server" umkonfigurieren und mit dem Neu-serverbasierten Netzwerk weiterarbeiten.

Das habe ich aber noch nicht benötigt, daher ist obiges noch ein theoretisches Szenario.

Allerdings könnte es nützlich sein - wenn man mit seinem Server sehr zufrieden ist - ein Mainboard, eine Grafikkarte und Netzwerkkarte (sofern nicht onboard) und einen Prozessor im Keller liegen zu haben, falls nicht tatsächlich der häusliche PC so gestaltet ist, daß er als Ersatz-Server taugt. Mehrere Festplatten hat der Praxis-Server ja hoffentlich sowieso, davon könnte aber auch eine im Keller liegen. Vielleicht auch ein Netzteil und ein Switch... (Das aber alles nur, wenn man selbst wartet oder es mit dem Service-Partner abgesprochen hat). Schließlich geht selten etwas kaputt, wofür das Ersatzteil in der Nähe ist... Der private PC (Notebook) ist bei mir als Ersatz-Client vorbereitet (nicht als Ersatz-Server) und wird bei jedem Update vorab als Update-Test im Einzelplatz-Modus benutzt.

Dabei habe ich durchaus auf dem Server den Haupt-Arbeitsplatz der Anmeldung mitlaufen (beschleunigt die Zugriffe enorm...) und bei Problemen der "Arbeitsplatz"-Anwendung auf dem Server nie ein Problem des Zugriffes der Clienten auf die Serverdatenbanken gesehen. Tubomed-Programm auf dem Server bei Absturz einfach per Task-Manager abbrechen und neu starten, dann läuft in der Regel alles wieder normal. Die Clients sind davon in ihrer Kommunikation mit dem Server unbelästigt. Der Server läuft bei mir übrigens monatelang durch ohne Abschalten.

Daß Linux noch stabiler ist, reizt mich auch, habe die Beschäftigung damit aber seit Beginn des Server-Einsatzes zu Zeiten VOR TurboMed aus Zeitgründen immer wieder verschoben.

Viele Grüsse, Wahnfried
danspie
PowerUser
Beiträge: 858
Registriert: Samstag 15. Juli 2006, 08:48
19
Wohnort: Murnau

Beitrag von danspie »

Aus Ihren Überlegungen heraus habe ich das Gefühl, dass Sie am falschen Ende sparen. Igel hat es Ihnen beschrieben: wenn sie einigermaßen zufrieden sein wollen, dann brauchen Sie einen gut laufenden Server. In die Planung und Installation muss man Know-How und Zeit investieren. Ist der Server dann einmal installiert, sollte er in Ruhe gelassen werden und nicht ständig umkonfiguriert werden, sonst haben sie ständig Baustellen, die im laufenden Betrieb stören. Meine Empfehlung: Holen Sie sich jemanden, der Ihnen das macht, planen Sie gemeinsam und schauen Sie ihm bei der Installation über die Schulter (-> Kommentar von IGEL bzgl der Stichworte Domäne, aber auch Internet-Anbindung, Planung der Updates, SICHERUNG!!!! etc.). Investieren Sie da lieber etwas Geld - das sind die ersparten grauen Haare bei Problemen aus meiner Sicht wert.
Dafür können Sie bei den Clients wirklich sparen: ich kaufe gebrauchte DELL-PC (dann habe ich bei der Treibersuche bei der Installation keine Probleme) am liebsten mit Windows-XP prof. Lizenz, weiterhin brauchen sie Word (für was MS-Office?) das auch sehr billig zu erwerben ist, dann installieren sie die PC selber und kommen pro Client unter 300Euro weg -und können sich einen Serverspezialisten leisten. Noch ein Tip: schreiben Sie sich die Schritte bei der Installation der Clients penibel auf, nach einigen Monaten werden Sie dankbar auf die Installationsanleitung zurückgreifen!
Benutzeravatar
wahnfried
Beiträge: 3180
Registriert: Freitag 13. Januar 2006, 23:46
19
Wohnort: Braunschweig

Kosten... (warum Office?)

Beitrag von wahnfried »

PeeKay hat geschrieben:Ich habe oft genug gesehen, was das für ein Streß ist, wenn auf einmal etwas nicht funktioniert, was ich nicht installiert habe und ich damit keine Übersicht habe...
Ganz meine Meinung :wink:
PeeKay hat geschrieben:Aber wie ich das wohl lese muss ich wohl auch MS Office kaufen.


Office ist nicht nötig, Word2000 von der Works-Suite für 10 bis 14 Euro über ebay reicht völlig aus. Betriebssystemlizenzen dürfen nicht als Aufkleber ohne CD und Handbuch verkauft werden, wer aber weiß, wo man das bekommt, zahlt für W2k etwa 12 Euro und für XPprof etwa 25 Euro :wink:

viele Grüsse, Wahnfried
Benutzeravatar
wahnfried
Beiträge: 3180
Registriert: Freitag 13. Januar 2006, 23:46
19
Wohnort: Braunschweig

Beitrag von wahnfried »

danspie hat geschrieben:wenn sie einigermaßen zufrieden sein wollen, dann brauchen Sie einen gut laufenden Server.
...den Server habe ich mir damals auch von einem PC-Profi-Freund, der beruflich u.a. Datenbankbetreuung und -wartung macht, aufbauen und konfigurieren lassen. Dabei hatte ich den ursprünglichen Einzelplatzrechner mitgenommen und ihn dort gleich als Clienten einbinden lassen. Alle weiteren Clienten konnte ich dann selbst aufbauen und installieren.

Der Server hat seitdem (2002) außer einem Defekt einer der beiden Raid-Platten und mehreren erneuerten Kühlerlüftern keine Probleme gemacht. Domänen-Server, da das alte Programm es so wollte. Daher kenne ich nichts anderes...

Viele Grüsse, Wahnfried
Igel
Beiträge: 90
Registriert: Dienstag 22. August 2006, 18:43
19

Beitrag von Igel »

[quote="PeeKay"]Ich habe oft genug gesehen, was das für ein Streß ist, wenn auf einmal etwas nicht funktioniert, was ich nicht installiert habe und ich damit keine Übersicht habe, weil irgendeine Firma irgendwelche Kennwörter eingebaut hat. Das möchte ich verhindern. Das wird zwar vielleicht zeitaufwändig und nervenaufreibend am Anfang, aber hinterher werde ich sicherlich ruhiger schlafen.
:([/quote]

Das Problem ist, eine seriöse DV-Firma zu finden. Ich habe dazu schon unter
http://www.vondoczudoc.de/viewtopic.php?t=526&start=15
meine Erfahrung/Meinung geschrieben.

Ganz praktisch: Suchen Sie eine Firma, die Ihnen jemanden mit Qualifikation "MCSA für W2003 Server" schickt. Wenn er seriös ist, bespricht er mit Ihnen VOR Installation alle Details, die zur Installation notwendig sind und klärt in diesem Zusammenhang auch Ihre Fragen. (Domänennamen, Nutzer- und Berechtigungskonzept, Festplattenkonzept, Anmeldeskripte, DFÜ, evtl. Konfiguration für Fernwartung usw.)
In diesem Konfigurationsgespräch lernen Sie am effektivsten.

Und Sie bekommen hinterher ein Protokoll mit den ganzen Einstellungen (sollte man vorher (!) vereinbaren). Damit hat man dann auch die Übersicht und kann diese Übersicht auch im Notfall (oder bei evtl. Verkauf der praxis) sofort an einen anderen Fachmann weitergeben. Mal ehrlich: gibts so ein Schriftstück zu Ihrer jetzigen Installation? Die Frage sollte sich jeder nur selber beantworten.

Wenn Sie ein bisschen mehr wollen, zeigt Ihnen der Kollege auch die Server-Überwachungstools und stellt mit Ihnen gemeinsam die Server-Überwachung ein (ist bei Fujitsu-Siemens im Serverpreis enthalten, bei Dell und anderen kenne ich mich nicht aus - abgesehen von den Betriebssystemeigenen Mitteln). Da haben Sie dann auch ein Betriebskonzept und wissen sehr genau, worauf Sie achten müssen. Wer kuckt schon regelmäßig (!) ins Ereignisprotokoll? In meinen Augen ist das wichtiger als ständiges Fummeln bzw. Optimieren an Einstellungen.

Alternativ müssten Sie sich sich die Fachliteratur (kostet auch schnell mal 200 Euros und mehr - Geschenktip für die ratlose Ehefrau zu Weihnachten anstelle von Socken ;-) ) zu den Konzepten und Einstellmöglichkeiten vom Betriebssystem reinziehen. Viel Spaß und frohe Weihnachten.

Für einen qualifizierten Manntag sollten Sie schon 300 bis 500 Euro einplanen. Das hängt auch von der Wohngegend ab. Sehen Sie mal auf die Rechnung der Autodurchsicht als Vergleich. Wenn man einen guten Draht zum Betriebssystemspezialisten hat, kann man natürlich auch den Serverkauf mit ihm vorher besprechen bzw. sich die eigenen Vorstellungen von ihm bestätigen lassen.

Wenn Sie wollen, vergleichen Sie den ganzen Ablauf mal mit dem was Sie den ganzen Tag über selber machen: Anamnese - Diagnostik - Therapie - Prophylaxe. Nur dass hier die Rollen vertauscht sind. Und dass Technik noch nicht überall dasselbe Toleranz- und Selbstheilungspotential wie biologische Organismen hat ;-)

Leider habe ich bei den Turbomed-Vertragspartnern, mit denen ich zu tun hatte, nicht den Eindruck, dass sie die Betriebssystemkonfiguration mit all ihren Möglichkeiten und Gefahren beherrschen. Eher dass Ihnen mal gezeigt wurde, wie man so durchkommt. Auf dieses Niveau könnten Sie natürlich mit Lektürestudium auch kommen. Es ist schließlich Ihre erste 2003-Server-Installation. Bei der 2. und 3. gehts dann schon souveräner.

Wenn Sies trotzdem machen wollen: Beliebter Stolperstein bei Turbomed unter 2003 sind die Kommunikationsports von Exchange und Poetserver. Die wollen die gleichen Ports benutzen. Entweder sie stellen Exchange ab oder ändern die Ports bei exchange. Mit abgeschaltetem Exchange funktioniert aber auch die ganze Mail- und Fax-Unterstützung nicht mehr. Am Poeten sollten Sie nichts ändern. Da kommt das TM-Personal vielleicht ins schwitzen und lehnt im besten Fall die Arbeit an Ihrer Installation ab. Von dem Konflikt der Ports waren verschiedene TM-Partner übrigens überrascht. Ein reiner Betriebssystem-Spezialist weiß das allerdings normalerweise auch nicht, weil er den Poet nicht kennt.

Zum Ersatzteillager im Keller: das Wichtigste für mich ist ein Stecker-Schaltnetzteil mit variabler Ausgangsspannung und Steckeradaptern: Wenn was ausfällt, dann meist diese oft billigen Dinger aus Fernost, die die Hersteller mittlerweile zur Kostenoptimierung bei fast allen Geräten (auch Switches) mitliefern. Eine Ersatz-Festplatte fürs Raid hat nach Garantie-Ablauf natürlich auch Charme. Lieber habe ich natürlich 4 oder sogar 5 Jahre Garantie mit VorOrt-service und 24 Stunden Reaktion von Montag bis Freitag während der üblichen Geschäftszeit. Die Hotline-Nummer ist übrigens in der Telefonanlage "fest einprogrammiert". Wer die Praxis regelmäßig bis in den abend und am Samstag nutzt, sollte sich über 7x24 als Option Gedanken machen. Bei größeren Praxen (3 Ärzte, mehrere Geräte angebunden) kann man auch kürzere Reaktionszeiten ins Auge fassen. Das wird von den Herstellern preiswert nur für Server-Technik angeboten. Da wissen sie von vornherein, dass sie wenig Ärger damit haben. Andererseits wird man als Server-Besitzer auch anders behandelt.
Ein alter Switch mit nur 100 MBit und ein paar Ports zuwenig liegt bei mir auch noch herum - aber nur, weil er noch vorhanden war. Wenn man die gesamte zentrale Kommunikationstechnik (Switch, Router, telefonanlage) wie den Server über die USV betreibt, schadet das auch nicht. Normalerweise sind das (ohne Server) nur unter 100W.
Prozessor und Lüfter danken es, wenn man mindestens einmal im Jahr mit dem Staubsauger für ordentliche Luftzufuhr im Rechner sorgt. Das kann man als aktive Prophylaxe bezeichnen. Das Öffnen der Rechner im beisein der Praxis-Mannschaft (oder der Reinigungsfirma) verhilft sogar manchmal zu neuem Elan bei der täglichen Praxisreinigung. Tatsachen sind überzeugender als Worte.

schönen 2. Advent wünscht der Igel
DerEchteFreund
Beiträge: 224
Registriert: Donnerstag 17. August 2006, 13:02
19

Beitrag von DerEchteFreund »

300-500€ für einen Manntag?? Bei qualifizierten MCSA??
Kann ich mir nicht vorstellen, hier in der Gegend liegen die Preise pro Manntag bei guten Mitarbeitern bei ca. 800-1100€

Also, Schnäppchenalarm 8)
GRÜSSE,

ein Freund.
Benutzeravatar
Geigenberger
Beiträge: 1302
Registriert: Dienstag 9. Dezember 2003, 22:26
21
Hat Dank erhalten: 4 mal

Beitrag von Geigenberger »

Hallo,

so ganz versteh ich diese Diskussion über diesen technischen Overkill nicht und mich drängt es, selbst auf die Gefahr hin, belächelt zu werden, eine kleine Bemerkung anzufügen.

Mein 'Server' besteht aus einem AMD Sempron (2800 glaube ich), meine Clients enthalten noch langsamere Prozessoren. Der einzige 'Luxus' den ich mir leiste, ist eine sehr schnelle Festplatte
http://www.alternate.de/html/product/de ... eId=122719
(Ich glaube nämlich, der 'Flaschenhals' ist die Festplatte und auch der schnellste Rechner nützt nichts, wenn er ständig auf die Daten von der Festplatte warten muß).

Noch dazu läuft dieser 'Server' nicht als dedizierter Server, sondern gleichzeitig als Client (in einer 6-Platz-Anlage).

Die Sicherung erfolgt neben TurboMed Bordmitteln zusätzlich mit dieser

@xcopy T:\tm_daten\Praxisdb J:\tm_sich_Batch\Praxisdb\ /s /e /c /h /y /d
@xcopy T:\tm_daten\Druckdb J:\tm_sich_Batch\Druckdb\ /s /e /c /h /y /d
@xcopy T:\tm_daten\Stammdb J:\tm_sich_Batch\Stammdb\ /s /e /c /h /y /d

Batch-datei auf einen zweiten Rechner, der jederzeit als 'Ersatzserver' einspringen kann.

Die Arbeitsgeschwindigkeit ist absolut ok und die Anlage läuft seit Jahren ohne Probleme.

Viele Grüße
A. Geigenberger
Benutzeravatar
Geigenberger
Beiträge: 1302
Registriert: Dienstag 9. Dezember 2003, 22:26
21
Hat Dank erhalten: 4 mal

Beitrag von Geigenberger »

... und für 3000 Euro liefere ich jedem Interessenten eine voll funktionierende 5-Platz Anlage mit vorinstallierter und vernetzter TurboMed DemoVersion. ;-)
Sie brauchen nur noch die Netzwerkkabel zusammenstöpseln
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot], Bing [Bot], Semrush [Bot] und 8 Gäste