Enfaches Unstöpseln von Platten(caddies) funktioniert natürlich nur bei weitestgehend baugleichen Maschinen. Gibt ja auch kein Gesetz, daß die Ersatzmaschine nicht grundsätzlich baugleich zur Hauptmaschine sein darf.
Allerdings ist (vorausgesetzt man will seine Software sauber lizensieren) die baugleiche Ersatzkiste durch die Einsparungen an MS-Lizenzkosten grundsätzlich schon bezahlt. Siehe oben Server 2012 Foundation (ohne Virtualisierungsrechte) vs Server 2012 Standard + CALs (mit Virtualisierungsrechten) -> ca. 600,- Preisvorteil.
Rechenbeispiel:
2x HP ML310e G8 v2 (XEON E3 1220v3, 4GB RAM, 1TB HDD): 1000,-
1x Windows Server 2012 R2 Foundation (max. 15 Benutzerkonten, 1 CPU, max. 32GB RAM) HP ROK (HP-Nr. 748920-B21): 195,-
16GB (2x8) kompatibilitätsgeprüfter Kingston-Speicher: 180,-
2x Samsung SSD 840pro 256GB: 330,- (RAID1 an onboard HP B120i Controller)
2x 2,5"->3,5" Adapterbox (Cremax MB882SP-1S-2B): 25,-
Gesamt: ca. 1730,- (+/- 100,-) // [zzgl. RDS-CALs (ca. 90-100 €/Benutzer), aber die braucht man sowieso]
Ergebnis:
Hauiptkiste mit 16GB RAM (vollkommen asureichend, siehe Screenshots oben), baugleiche Ersatzkiste mit 8GB RAM, 2x1TB HDD übrig zur freien Verfügung (z.B. für kleine Linux-Box zum Sichern, zusätzlicher Fileserver usw. oder als zusätzliches RAID1-Datengrab im Hauptserver oder was auch immer).
Und ja: So ein Einsockel-E3-System ist für den Betrieb als TM-(Terminal)- Server mehr als aureichend (siehe Screenshots oben).
Evtl. könnte man sich auch überlegen, Betriebsystem und TM-Dten auf 2 getrennte Datenträger bzw. RAIDs zu legen. Wären dann eben 4x128GB SSD statt 2x256.
Will man eine CPU mit HT (auch 4 Kerne aber 8 statt 4 Threads; z.B. E3 1230V3) dann kämen nochmals ca. 100,- für den Prozessortausch zu obiger Rechnung hinzu (Neupreis E3 1230v3 abzgl. eBay-Erlös des augebauten 1220v3). Wenn man sich allerdings die CPU-Last in den Screenshots oben ansieht (8% und 3%), kann man sich das Tauschen der CPU normalerweise sparen.
Grob überschlagen düfte dieses Setup bei ca. 1/4 bis 1/2 der Kosten der angedachten Lösung "Mega"-Server + "High-End"-NAS (die paar. die's mit SAS gibt, sind richtig teuer) + günstigerer Ersatzrechner liegen.
Netter Nebeneffekt: Man hat alle serverspezifischen Ersatzteile, die man benötigen könnte, schon vor Ort.
Natürlich kann man noch darüber diskutieren, ob man den Ersatzserver nicht auch schon sicherheitshalber mit Datenträgern (z.B. SSD-RAID1 oder HDD-RAID1) bestücken sollte, oder ob man eine Art Hot-Standby/spare-Betrieb wie z.B. Forenmitglied danspie betreiben will. Ist schlußendlich eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, Geldbeutel und dem (beim EDVler) vorhandenen Know-How.
Zum RAID 10:
Ist ein RAID0 (Verteilung/Striping) über RAID1 (Spiegelung). Macht man normalerweise, um höhere Durchsatzraten (kommen vom RAID0-Teil) bei guter Redundanz (kommt vom RAID1-Teil) zu erreichen und um große Speicherkapzitäten bereitstellen zu können. Verwendet man aber SSDs sind die Durchsatzreaten sowieso schon extrem gut, weshalb man auf den RAID0-Teil getrost verzichten kann. Einfaches RAID1 mit SSDs ist hier sinvoller.
Diese angesprochenen Hybrid-Raid1-Geschichten (Kombination von SSD und HDD) sind im Vergleich zum reinen SSD Betrieb immer langsamer (HDD bremst SSD aus) und benötigen wieder einen (oder wegen Ausfallsicherheit eigentlich 2) relativ teuren und nicht wirklich notwendigen RAID-Controller.
RAID10-NAS mit SAS-Anschlüssen sind sowiese preislich außerhlab jeder sinvollen Relation.
Zum Störungsfall (Mainboard, Netzteil):
Bestenfalls steckt man einfach nur die Plattencaddies um, stöpselt Strom und Netzwerk an die Ersatzkiste und fährt das Ganze hoch.(ca. 5min, falls man das Ersatzgerät nicht im letzten Winkel des Kellers verstaut hat)
Schlimmstenfalls muß man noch das letzte Systemimage und den letzten Datensicherungsstand zurückspielen (das dauert dann ca. 20-30 min länger als das rumschubsen eins VM-Snapshots). Wobei man dazu sagen muß. daß auch bei der snapshot-Schubserei -wenn's dumm läuft- die Daten der letzten Sicherung wieder eingespielt werden müssen, da nicht immer 100% gewährleistet ist, daß die TM-Datenbank im snapshot wirklich in einem sauberen Zustand vorilegt (auch wenn der snapshot ebenfalls den RAM-Inhalt sichert).