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Re: Ranking PVS - Alternative zu CGM?

Verfasst: Montag 20. Oktober 2025, 21:34
von FortiSecond
DocSnider hat geschrieben: Mittwoch 23. April 2025, 09:47 [...] gleichnamiges Produkt namens "medatixx" am Start.
Angeblich soll das in den nächsten Monat die Möglichkeit geben, betriebssystemunabhängig im Browser genutzt zu werden.
Ich habs noch nicht gesehen, ich kann das nur vom Hören-Sagen weitergeben, aber wenn das taugt, sowohl der Funktionsumfang als auch die Geschwindigkeit identisch ist, mit dem bisherigen Client wäre das ein starkes PRO-Argument.
Da könnten die Kisten, die unter 8. Generation Intel-CPU in den Praxen laufen, kostenlos auf ein Ubuntu oder Mint "aktualisiert" werden, Firefox auf und los gehts.
Office braucht man angeblich auch keins mehr. Da ist etwas (vielleich tOnlyOffice?) in der Software integriert.

Fehlt noch der Schritt weg vom WindowsServer, aber hey: wenn das stimmt, ist das n sehr guter Weg, der da eingeschlagen wurde....
[...]
So macht´s z.B. die inSuite von Doc Cirrus:
- Linux-Server als "Black Box" IN DER PRAXIS (quasi wartungsfrei)
- Zentraler Druckserver (CUPS - Netzwerkdrucker bevorzugt)
- Clients arbeiten per Browser
- Lokale Geräte wie Scanner laufen über Browser-APIs, GDT per Übergabeordner und "Worker", Dokumente per Drag&Drop oder "Hot Folder".

Aber leider... ist das für die Clients nicht ganz ohne.
Der Browser hat ganz schön zu tun mit dem Rendering und den Schnittstellen.
Als Beispiel eines Windows-10-Clients mit optimaler Einrichtung (Debloating, sonst allenfalls Thunderbird mit einem kleinen Postfach im Hintergrund): Hier wird es mit i5 der 4. Generation (z.B. 4570S), 8 GByte RAM schon SEHR anstrengend. Da ist die CPU-Last öfter mal längerfristig bei 80-100%, wobei der GPU-Part natürlich auch kostet. Mit 16 GByte wird´s ein wenig besser. Und der 4570S ist rein von der Rechenleistung her knapp auf dem Niveau eines i5-7500T (aber DDR3 etc.)!
Der Browser hat zu kämpfen, und Firefox hängt in obigem Beispiel nochmal deutlich hinter Chromium. Die Rendering-Engine muss haufenweise Formularfelder, Skripte und Weiteres abarbeiten. "Jeder Klick" (=neue Seite) verursacht mal eben 4 - 8 MByte Datenvolumen im Hausnetz, vermutlich bereits inkl. gzip-Komprimierung (muss auch lokal entpackt werden). Es ist also irgendwie doch ein Full-Client im Browser. WLAN sollte vermieden werden oder verdammt gut sein, Gigabit-Anbindung ist quasi essenziell. Dass eben die Aufbereitung der Daten zentral auf dem Server geschieht, ist nett. Und dort ist der Server AKA Datensafe von Doc Cirrus quasi obligatorisch, nicht irgendeiner in Selbstbau. Will man also eine "fette Box" mit schnellen SSD, wird es ein "fetter Betrag". Aber immer besser als die Cloud.
Remote-Arbeit? Per externem Portal-Proxy im Browser oder (besser) per RDP auf einem Praxisgerät.

Dagegen ist Turbomed für das Praxisnetz geradezu ressourcenschonend.

Dennoch hat es was für sich: Keine Daten lokal auf den PC mit Ausnahme des Browsercache. Mac/Linux/Windows völlig egal (mit Ausnahme der Geräteanbindungen/Scanner-Adapter, das ist nicht immer Hausmannskost). Neue Stationen = Nacktes OS mit Browser hinstellen und fertig. Druckerverwaltung erledigt der Server. Schon ganz nice, ja. Nur eben nicht ganz billig - andererseits kann die lokale IT recht statisch sein, d.h. deutlich weniger Pflegeaufwand und damit geringere Kosten für Dienstleister.
Uuuund... es ist angenehm einfach, eine (lokale!!!) KI im Browser anzudocken, die einem die Arztbriefe interpretiert, aufbereitet, zum Diktat antritt und so weiter. Das ist aber nicht Teil der inSuite, das geht mit freien Browser-Addons. :-)

Ach, und... es läuft auch, wenn man offline sein sollte.

Re: Ranking PVS - Alternative zu CGM?

Verfasst: Mittwoch 22. Oktober 2025, 21:01
von nkonstan
FortiSecond hat geschrieben: Freitag 7. Februar 2025, 16:01 Nur kurz eine Meinung dazu (bin gerade auf dem Sprung):
- Apple ist Geschmackssache und hat einen hohen Lock-in-Faktor bei PVS - die Auswahl ist kompakt im besten Falle. Mittelfristig geht alles Richtung browserbasiert, also weitgehend plattformneutral. Aber... Custo, Boso etc. auf Mac? Erstmal prüfen, was man alles hat oder neu kaufen müsste.
- Doc Cirrus? Für Hausarzt meines Wissens nicht ausgerichtet. Dazu an anderer Stelle oder bei konkreten Fragen mehr. Hier allerdings gehen auf jeden Fall Linux-Clients auf bestehender Hardware. Allerdings bei Linux dann auch Gerätefrage (Custo und Co.). Unter Win ist die Anbindung von Scanner, Custo und Co. harmlos. Ist aber nicht ganz günstig, und Änderungswünsche... puh... ist aber ein wenig her mit intensiver Betreuung einer DC-Praxis.

PC erneuern: HP Prodesk/Elitedesk mit irgendwas größer als i3-8100T, also i5-8500T, i3-9100T, i5-9500T mit 8 GByte bei eBay gebraucht für ~150-180 Euro, dazu ggf. noch jeweils 25 Euro für ´nen 16er-Riegel (falls zwei 4er stecken, sonst einen zweiten 8er dazu). Fressen kaum Strom, sind winzig, und ein CD-Laufwerk gibt´s dann auch für´n Zwanni zum drauflegen - wenn man es braucht. Das einzige Verschleißteil sind eventuell die Lüfter, aber auch die sind schnell selbst gewechselt für rund 20 Euro Material. Und 90 hatte ich drei mit brummendem Lüfter...
Dann alte SSD in externes Gehäuse, diese auf die interne klonen, mbr2gpt ausführen, neue Box starten, 2 Reboots, dann sofort oder nach ein paar Tagen auf W11 updaten. Fertig.


Ansonsten bleibt noch Linux mit WINE; da teste ich demnächst Medical Office. :)
Genau so habe ich es gemacht 23 Rechner. Allerdings über Refurbed.de gekauft. Ging super. Man muss sich aber etwas auskennen

Re: Ranking PVS - Alternative zu CGM?

Verfasst: Donnerstag 23. Oktober 2025, 00:58
von McLeod
DocCirrus?

Da war doch was... ach ja, genau:
https://www.heise.de/news/Verschluessel ... 17719.html
Oder etwas flapsiger von den originalen "Bösewichten":
https://zerforschung.org/posts/doczirkus/

Früher fand ich deren Konnzept durchaus reizvoll, wer aber solch einen "Megapfusch" von Patientenportal zusammenkleistert und offensichtlich sicherheitstechnisch ungetestet produktiv in Betrieb nimmt, der landet dann eben in der "Können ihren Kram behalten"-Schublade.