Wechselbericht TM zu Pegamed und Strategien bzgl. Windows 11

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frankstueven
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Wechselbericht TM zu Pegamed und Strategien bzgl. Windows 11

Beitrag von frankstueven »

Guten Abend, wir sind jetzt von Turbomed zu Pegamed gewechselt, haben einen neuen Terminalserver und werden demnächst alle clients auf Linux umstellen (EKG Rechner geht nicht). Unten mein Erfahrungsbericht, Fazit: hätten wir früher machen sollen.
An die Moderatoren: gerne dahin verfrachten, wo es besser hinpasst.
Vielen Dank, und ich bin froh von Turbomed weg zu sein. Wodurch ich aber auch nicht mehr in dieses Forum sehen werde. Allen alles Gute !

Von Turbomed zu Pegamed

Wir haben den Wechsel von Turbomed zu Pegamed hinter uns uns sind sehr zufrieden.

Gründe für den Wechsel
Turbomed hat alles, was wir von einem AIS wollen, lief bei uns aber nur stabil, weil wir einen ausgezeichneten EDV Spezialisten (NHI-Hamel) an unserer Seite wussten, der uns 26 Jahre immer aus der Patsche half – auch wenn, wie meist, der Turbomed support nicht erreichbar war. Da dieser Spezialist in den wohlverdienten Ruhestand ging hatten wir die Sorge, viele Praxisausfallzeiten zu bekommen, und die Erreichbarkeit von Turbomed ist unterirdisch. Wir hatten keine Lust, schon wieder neue Rechner zu kaufen, weil TM auf windows läuft und im Herbst windows auf Version 11 zwingt. Turbomed ist zudem teuer und mit diesem Geld hat Herr Gotthardt, Besitzer der CGM auch noch 50 Millionen Starhilfe für den rechten online Sender Nius geleistet
https://www.handelsblatt.com/unternehme ... 93718.html

Ich hatte mir T2, tomedo und eben Pegamed bei Kollegen angesehen und überzeugt hat mich, dass ein Hamburger Kollege mir glaubhaft versicherte , dass Pegamed so stabil läuft wie ich das von Turbomed auf DOS erinnere und gleichzeitig der support durch die Firma Albrecht-IS (siehe unten) hervorragend ist.

Pegamed: ist logisch aufgebaut, erinnert von der Oberfläche an das alte Turbomed (keine Kacheln) und man kann sehr viel konfigurieren. Welche Einträge welche Farbe haben, Reiter um Sachen zu finden, Textbausteine, Ziffernketten. Auch Schnellbriefe sind viel einfacher als bei Turbomed zu generieren. Die updates kommen als kleine patches und laufen in Minuten durch, ohne dass man wie bei Turbomed wie ein Hamster im Rad durch die Praxis läuft und immer wieder den PC zum Weiterarbeiten anschubsen muss. Man könnte auch pro Arbeitsplatz die Anzahl und Position der Fenster festlegen, wir machen das für alle gleich.
Mir war wichtig, dass fast Alles per Tastenkombinationen und ohne Maus zu bearbeiten ist und das klappt, ich war nach 2 Wochen wieder so schnell wie mit TM. Anekdote am Rande: die wichtige Funktion Steuerung N bei Turbomed um eine neue Zeile etc zu starten setzt bei Pegamed eine physische Eingabetaste voraus – die meine appletastaturen nicht haben. PEgamed hatte aber eine Lösung, durch eine weitere Zeile in der Pegamed.ini datei konnte der support (siehe unten ) durch die Kombination aus Steuerrung+I zur Eingabetaste programmieren. Super!
Nachteile habe ich bisher wenige mitbekommen: Mir sind manche Fenster zu klein (die sind komischerweise nicht anpassbar) und die intramails., die wir viel nutzen, ploppen so klein auf (ein icon blinkt) dass wir sie noch oft übersehen.
Ich hatte das 400 Seiten vor der 3 stündigen Schulung durchgearbeitet (wir hatten schon auf allen Rechnern eine Probeversion) um zu wissen, was ich gleich am Anfang „konfigurieren“ wollte . Unser Team hat sich einfach so vor der Schulung durch das Programm gehangelt und kam schon vor der Schulung zu dem Ergebnis, dass das alles machbar weil eben logisch ist. Und so ist es dann auch gekommen. Die Schulung war gut, wir haben dann noch einen Tag ohne Patienten geübt (= 2 Tage die Praxis zu, vorher eine Woche für die EDV Umstellung (hardware, Datenkonvertierung), dann einen Mitwoch mit weniger Patienten als sonst und Donnerstag ging es dann normal los. Und lief, in den 2 wochen danach haben wir alle 2-3 Tage dem Pegamed-support unsere gesammelten Fragen gestellt (Wo ist das/ wie mache ich dies) und das hat immer, siehe unten, super geklappt.

Pegamed-support: super! Nach 5 x Klingeln wird abgehoben, man wird an die richtige Stelle geleitet und die Nächste/der Nächste löst das Problem (Probleme hatten wir eigentlich nicht, aber eben Fragen, die 2 Stunden Schulung und Handbuch nicht beantwortet hatten) Echte Problem (unsere Impfdaten waren nicht richtig konvertiert) konnten innerhalb von 15 min korrigiert werden. Nach 26 Jahren Erfahrung mit Turbomed-support: ein Traum!
Kosten: an Pegamed haben wir 3300 Euro für die Umstellung/Lizenz bezahlt , monatlich 250 Euro bei einer Dreierpraxis. Ausserdem sparen wir uns die 420 Euro für doctolib, weil wir jetzt zu dem mit Pegamed integrierten etermin.de gewechselt sind, das 630 Euro im Jahr kostet (etermin geht mit der CGM nicht)
Weg von Windows:
Pegamed ist windows-basiert, funktioniert aber mit Terminalserver
https://hth-computer.de/it-wissen/terminalserver/
Anfangs war das System (zu ) langsam, obwohl wir einen neuen Server für 7000 Euro bekommen hatten . Das hat aber Herr Albrecht mit viel Tüftelei hinbekommen, jetzt läuft das System mindestens so schnell wie Turbomed und einiges deutlich schneller (KIM, updates)
Das cardiosoft/hellige EKG einzubinden war nicht möglich, jetzt werden wir vermutlich dauerhaft neben dem Server noch einen windows Rechner benötigen, und vielleicht auch noch ein neues EKG.
Alle anderen Rechner werden wir auf linux umstellen, von denen dann jeder Arbeitsplatz auf den Terminalserver mit windows zugreift.
Ach ja, wegen des Terminalservers benötigten wir dann neue scanner und mussten uns vom Nadeldrucker (für BTM) Verabschieden, der war nichts an den Terminalserver stabil anschließbar. Für die BTMs nutzen wir jetzt Einzelblatteinzug am Laserdrucker mit eigenem Schacht (da wir als Palliativmediziner viele BTMs erstellen).

Albrecht-IS aus Pinneberg, betreuen nicht nur Arztpraxen sondern auch andere unternehmen. Jackpot!
Der Inhaber hat uns ein faires Angebot gemacht, nachdem er sich unsere hardware angesehen hat. Pauschalpreis für 4 Arbeitstage – ich denke, dass wird er zukünftig nicht mehr machen . Ich habe die ArbeitstagKosten dann irgendwann verdoppelt (er hatte nicht darum gebeten) weil die Umstellung auf Terminalserver nicht trivial war, Turbomed mal wieder schlecht erreichbar, und er viele kleine Baustellen beheben musste. Aber eben auch behoben hat. Sehr freundlich und zuverlässig im Kontakt, 100% Empfehlung! Er hat sicher noch mehr als volle 8 Arbeitstage reingesteckt!
Das Geld was ich durch die Umstellung an laufenden Kosten spare (Turbomed, doctolib) nutzen wir jetzt dafür, dass wir eine echte hardware firewall haben, die Albrecht-IS überwacht und die Daten 30 Tage lang in 2 Rechenzentren speichert/sichert) . Endlich ein cybersecurity Konzept!
Ich habe noch nicht alle Rechnungen, aber werde so be 25 TE landen (server, scanner, Lizenz, Umstellung software und hardware, Schulung, firewall usw). Evtl kommt noch ein EKG dazu. Tomedo hätte vermutlich das doppelte gekostet und höhere laufende Kosten, T2 vermutlich ähnliche Kosten verursacht.

Fazit: Diesen Umstieg hätten wir viel früher machen sollen!
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FortiSecond
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Re: Bericht: Wechsel von Turbomed zu Pegamed

Beitrag von FortiSecond »

Danke für den ausführlichen und aufschlussreichen Beitrag. :-)
Pegamed hatte ich lange nicht mehr auf dem Schirm. Glatt mal einen Blick wert.
frankstueven hat geschrieben: Sonntag 4. Mai 2025, 21:23Das cardiosoft/hellige EKG einzubinden war nicht möglich, jetzt werden wir vermutlich dauerhaft neben dem Server noch einen windows Rechner benötigen, und vielleicht auch noch ein neues EKG.

Alle anderen Rechner werden wir auf linux umstellen, von denen dann jeder Arbeitsplatz auf den Terminalserver mit windows zugreift.

Ach ja, wegen des Terminalservers benötigten wir dann neue scanner und mussten uns vom Nadeldrucker (für BTM) Verabschieden, der war nichts an den Terminalserver stabil anschließbar.
1) Warum will das Cardiosoft nicht?

2) Warum auf Linux umstellen? Und welche Variante?
Tipp: WTWARE als Thin Client System. Geht per Stick, aber auch als PXE oder auf einer winzigen SSD/Flash.
Extrem robust, Lizenz an Netzwerkkarte (MAC-ID) gebunden, kostet einmalig pro Gerät.
Alle Settings lassen sich zentral einstellen, wenn man will.
Weniger Aufwand ist kaum möglich :-)

3) Scanner geht nicht? Warum nicht? Im schlimmsten Fall per Silex mit Remote-USB möglich. Oder per Linux auf eine SMB-Freigabe schubsen bzw. umkekehrt von dieser abholen. Aber es stimmt schon: Ein Netzwerkscanner ist eine feine(re) Sache.

Nadeldrucker? Also vom Highprint 4920 über alle EPSON und OKI habe ich einen Haufen an Geräten an einem Windows-TS laufen, teilweise per 20-Euro-Ethernet-Server für Centronics-Anschluss oder USB oder eben Silex DS. Nur die seriellen laufen direkt am Client per COM-Umleitung ohne zusätzliche Hardware. Wobei WTware und Porteus und natürlich auch normale Linuxe einen lokalen Drucker durchreichen bzw. für diesen einen für den TS erreichbaren Druckerserver bereitstellen.

Laserdrucker leiden immer so fürchterlich unter dem Durchschreibepapier. Und das Handling bei vielen BTM-Rp ist auch uncool:
"Das BtM-Rezept kann auch handschriftlich ausgefüllt werden. Das Bedrucken mit einem Laserdrucker ist ebenfalls möglich. Hierfür empfehlen wir den dreiteiligen BtM-Rezeptsatz zu trennen, jeden Rezeptteil einzeln zu bedrucken, die 3 Teile für die Unterschrift des Arztes wieder aufeinander zu legen, Teil I und II der Verschreibung, zwecks Einlösung in der Apotheke, zusammen zu heften und den Teil III der Nachweisführung in der Arztpraxis beizufügen."
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von frankstueven »

Guten Abend, ich bin Technik-Laie. Scanner Nadeldrucker und EKG waren an peripheren Rechnern angeschlossen aber in Windowsnetz von überall ansteuerbar. Soweit ich das verstanden habe, muss beim Terminalserver , der ja die peripheren Stationen simuliert, auch eine Anbindung geschaffen werden. Noch haben wir ja windows Rechner. Und wenn Herr Albrecht das nicht stabil hinbekommt scheint das mit unseren alten Scannern nicht geklappt zu haben. Cardiosoft ist ebenfalls windowsbasiert und auch hier war es nicht möglich, das stabil über den Terminalserver aufzrufen. Die kostem fallen a la long nicht ins Gewicht, wenn man die hohen Grundpreise bei TM sieht (wir haben für 2 Ärzte alle HZV Verträge in HH, also 14 Stück, da ist der Unterschied zu TM gewaltig)
WTWARE als Thin Client System schaue ich mir gerne an. Hatte ich noch nie gehört. Ist das auch eine kostenlose openOffice Anwendung?
Viele Grüße Frank
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von FortiSecond »

frankstueven hat geschrieben: Montag 5. Mai 2025, 21:50 WTWARE als Thin Client System schaue ich mir gerne an. Hatte ich noch nie gehört. Ist das auch eine kostenlose openOffice Anwendung?
### EDIT ###
 ! Nachricht von: FortiSecond
ACHTUNG: Der folgende Abschnitt ist rein informativ und in Relation zu den (wenigen bis keinen) aktuell zulässigen Alternativen gedacht.
Nach berechtigtem Hinweis auf dem Forum weise ich ausdrücklich darauf hin,
- dass das Risiko besteht, bei Kauf/Nutzung dieses Produkts gegen Russland-Sanktionen der EU und ggf. Einzelstaaten zu verstoßen
- dass nicht auszuschließen ist, dass das Produkt in irgendeiner Form kompromittiert ist, z.B. durch staatliche Akteure.
### /EDIT ###

https://wtware.com/
Das ist ein Linux-Minisystem.
Es läuft problemlos auf einem PC von 2005 mit 512MB RAM und ohne SSD, um damit auf einen Terminalserver zuzugreifen. Wenn man will... :)
Es kann von USB-Stick booten und alles bereitstellen, was man braucht.

Ich installiere das auf der SSD. Änderungen an den Einstellungen kann man in einem Boot-Menü vornehmen, also etwa wie in einem BIOS.
Und dann bleibt das so. Geräte starten quasi in Sekunden.

Es ist auch möglich, auf dem Windows-Server eine Bereitstellung laufen zu lassen. Dann starten die Clients und holen sich direkt beim Start das komplette System mit allen Einstellungen vom Server. Geht auch in Sekunden. Anpassungen? Im Programm auf dem Server. Für eine oder alle Stationen, je nachdem wie "identisch" die sind.

Aktuell gibt es einen Haken: Die Software kommt aus Russland, und die Lizenzen müssen mit Paypro bezahlt werden. Das war mal anders. Hinsichtlich der "Sauberkeit" kann ich nur sagen, dass die Clients mit USB-Start nicht ein einziges Mal versucht haben, sich mit dem Internet zu verbinden oder auf andere PC zuzugreifen. Ob man mit RU Geschäfte machen will, muss man für sich selbst entscheiden. Diese Diskussion wäre in diesem Forum unpassend. Hier geht es um (meines Wissens) weltweit einzigartige und bezahlbare Software von seit mindestens 15 Jahren guten Programmierern.


### EDIT ###
Noch einmal: Diese Information ist keine Empfehlung zum Kauf/Betrieb dieses Produkts und angesichts der aktuellen Gesamtsituation eher nicht zu empfehlen.
### / EDIT ###

Leider ist die Alternative für solche Zwecke, Porteus, vor zwei Jahren in ein anderes Lizenzmodell gewechselt - und der Programmierer hat es unmöglich gemacht, bestehende Altlizenzen auf lizenzierten Geräten neu zu installieren. Nun gibt es nur noch ein Abomodell mit Online-Zwang. Zum Heulen.

Beide Systeme haben den Vorteil, dass die Anforderungen an die Hardware minimal sind.
Ansonsten tun es auch die 10-Watt-IGEL-Clients, wenn man sie günstig mit Softwarelizenz bekommt. Die liegen gebraucht teilweise bei 30-40 Euro und können auch mit zwei oder drei Monitoren RDP machen. Solche Geräte gibt es von verschiedenen Herstellern mit verschiedenen Systemen, z.B. WYSE, IGEL, Fujitsu... wichtig ist nur bei manchen, dass es die RDP-Ausführung ist. Es gibt auch Citrix-kompatible, die hier dann nicht passen würden.

Puh. langes Thema, wenig Zeit. Aber ich würde den IT-Menschen durchaus mal drauf ansetzen. DAS spart dann richtig Geld und Strom :)
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von CGM-FTW »

Puh, @FortiSecond.
Da ist endlich mal ein Arzt, der bereit ist in moderne Infrastruktur zu investieren - überproportional häufig sperrt sich aus meiner Erfahrung diese Branche gegen Investitionen in ihre Infrastruktur. Und dann wird das madig gemacht und mit gebrauchten Thinclients geworben, mit Software aus Russland. Soweit ich weiß, haben wir ein Embargo, dass es verbietet, russische Software zu kaufen.
Ich denke Geld in die eigene Infrastruktur mit neuer Hardware von einem professionellen Dienstleiter ist gut investiertes Geld. Da gibt es nichts zu kritisieren, im Gegenteil.
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von McLeod »

Oh, jetzt wird's wild. Ist mal wieder ein typischer Fall von "Lesen hilft ungemein". Da oben stand Terminalserver. Ich weiß ja nicht, welche "moderne Infrastruktur" man da brauchen sollte, aber dicke i7-Tower-PCs, die als Terminaclient mißbraucht werden sind's bestimmt nicht. Wäre aber natürlich wieder der typische CGM-Vertriebspartner-Ansatz.
Irgendeine Art von ThinClient ist in diesem Szenario natürlich genau der richtige Ansatz. Ob's hierzu irgendwelche Russen-Software braucht, liesse sich trefflich diskutieren. Einfacher ist es, sich einfach direkt ein paar ordentliche Clients zu besorgen, die schon ein passendes Betriebssystem für den Job mitbringen. Die Dinger gibt's wie Sand am Meer auch für kleines Geld aus den üblichen Quellen.
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von FortiSecond »

@CGM-FTW Danke für den Hinweis. Das habe ich völlig übersehen.
Ich habe den Beitrag nach erster Sichtung der Lage editiert und um einen deutlichen Hinweis ergänzt. Nicht, dass das noch als Anstiftung gesehen wird - war keinesfalls beabsichtigt.


Sicher wollte ich auch die Idee mit den Linux-Clients nicht madig machen.
Alles, was nicht Windows ist, hat meine volle Aufmerksamkeit. :)


Praxisbedingt bin ich nur neugierig, was genau bezweckt wird. Dies erschließt sich mir nicht unter der Annahme, dass die bestehende Hardware dann für Linux-Fat-Clients genutzt wird, aber dann am Ende nur als RDP-Client arbeiten soll. Energetisch ist es sicher abhängig von der bestehenden Ausstattung. Stehen überall kleine NUC mit i5m oder sowas, dann kann man nicht mehr viel sparen. Stehen da CPU mit TDP >65W herum, lohnt sich ein Vergleich allemal.

Wenn ich mir vorstelle, ein Windows-10 durch MINT, Zorin etc. zu ersetzen, die ihrerseits ebenfalls fast täglich Updates bekommen und brauchen (u.a. IT-Sicherheitsrichtlinie), abgesichert werden müssen und so weiter, dann dürften selbst fabrikneue Thin Clients mit entsprechendem TC-Linux deutlich günstiger sein. Oder gar J4125er (oder N100 etc. sowas) als passiv gekühlte Neuware mit Thinstuff, Porteus etc.
Was ist mit Raspberry Pi? :)

Und dann ist da andererseits die Lizenzfrage. Aber meinerseits nur Frage, weil... komplex. Da war irgendwas in den Microsoft-EULA mit RDS-CAL und Linux-Clients. Kann aber auch Verwechselung mit Office-Lizenzierung sein. Da gibt es merkwürdige Vorstellungen bei Microsoft.
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von CGM-FTW »

@McLeod
Ich schrieb nichts von leistungsfähig. Aber doch bitte kein (uralten) gebrauchten Kram. An den paar Euro kann das Projekt doch nicht scheitern, schon gar nicht, wenn man heutige, teure Dienstleisterkosten einbezieht. Da will man in erster Linie lange Ruhe haben und nicht morgen erneut frickeln.

Aber zumindest haben wir jetzt schonmal den lebenden Beweis dafür, wer mit meiner Aussage gemeint ist, dass man sich in dieser Branche überproportional gegen Investitionen in IT Infrastruktur sperrt.
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Re: Offener Brief an CGM (Entwurf)

Beitrag von FortiSecond »

CGM-FTW hat geschrieben: Dienstag 6. Mai 2025, 15:00 Aber zumindest haben wir jetzt schonmal den lebenden Beweis dafür, wer mit meiner Aussage gemeint ist, dass man sich in dieser Branche überproportional gegen Investitionen in IT Infrastruktur sperrt.
Zumindest in meiner Region überwiegen aktuell die Leistungserbringer 60+, die restlos genervt sind und vor dem Ruhestand nur noch das Nötigste machen wollen. Denn mögliche Nachfolger sind knapp bis nicht existent, und wenn die einsteigen sollten, gibt´s für 10k Investition in die IT nur den halben Zeitwert - bei Abschreibung über 6 Jahre, überspitzt gesagt. Man darf dabei nicht vergessen, dass die Ärztinnen und Ärzte 55+ noch "bessere Zeiten" kennen und daher ganz bewusst versuchen, die Kosten und Mühen auf das Minimum zu reduzieren.

Als Dienstleister macht man nicht jeden Trend mit, und auch ich verabschiede den einen oder anderen Kunden, wenn der Sparzwang unvernünftig wird. Was nützt mir eine Praxis mit vierstelligem Monatsumsatz, wenn die Rechnungen nicht mehr bezahlt werden (können), weil woanders mal 500 Euro gespart werden sollten.

Da gilt es, die Balance zu halten und vernünftig zu beraten:

Was spricht gegen gebrauchte Drucker aus Großserie für 1/6 des Ladenpreises vom zuverlässigen Großhändler (die man bei Störungen 1:1 durchtauschen kann - immer noch 1/3 Neupreis nach Tausch) oder gegen Monitore aus der kalten Reserve einer Behörde?

Gebrauchte Geräte mit Scanner und Scanner, gebrauchte Netzwerkhardware, gebrauchte Telefone, Tastaturen... da bin auch ich sofort raus.

Bei PC kommt es auf den Einzelfall an. Doc Cirrus inSuite braucht als Browser-Anwendung mehr "Luft" als TURBOMED, T2med ist hardware-gierig, während Medical Office auf einem i3 der 3. Generation theoretisch noch gut zu nutzen wäre. Für Medical Office würde ich Neuware im Segment "intel N" suchen - oder eben die bekannten hp Prodesk G5 aus kalter Reserve, deren CPU dann zwischen den Windows-Updates im Idle herumlungert. :)



Aber zurück zum Beitrag von @frankstueven: Wenn ich 7.000 Euro in einen TS investiere, was durchaus plausibel und nachhaltig sein kann, dann steht dort eine Rakete. Da ist es nur vernünftig und sinnvoll, die Clients auf minimalen Pflegebedarf zu bringen und bei Ersatzbedarf eben verbrauchsarme und wartungsfreie Hardware umzustellen. Und für RDP-Clients braucht es wirklich nicht viel. Je weniger Betriebssystem die haben, desto einfacher ist die Absicherung dieser Geräte, die dann im Idealfall keinerlei sensible Daten mehr tragen.

EDIT: Ich bin mir sicher, dass der IT-ler gut beraten hat. Die Beschreibung klingt doch prima.
Es gibt immer Leute, die etwas anders machen würden. Und das KANN übertriebener Perfektionismus oder Routine mit exotischen Dingen sein, aber auch mal für genau diesen Zweck unpassend sein - weil der zuständige Dienstleister sehr genau weiß, warum er etwas macht oder auch nicht. Aus der Ferne lässt sich das nicht beurteilen. In jedem Fall aber könnte es auch sein, dass hier gepostete Ideen vorher gar nicht in den Kopf gekommen sind, aber als durchaus effektiv und machbar gesehen und dann noch umgesetzt werden - zum Vorteil aller.

Dann gibt auch noch den Weg, trotz des TS dann Windows-11-taugliche neue Clients anzuschaffen (N100-Boxen reichen ja mehr als vollkommen), um RemoteFX sinnvoll auszunutzen. Aber das ist für eine Arztpraxis eher im Bereich des Overkills anzusiedeln.
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Thinclients (war: Wechsel Pegamed)

Beitrag von FortiSecond »

Für alle, die mit Terminal Server arbeiten und die Clients nicht auf Win11 bringen wollen/können, gibt es doch noch etwas Brauchbares und Bezahlbares. Denn mittlerweile ist die Version für bis zu 24 Clients kostenlos erhältlich:

https://openthinclient.com/thin-client- ... vergleich/

Dabei handelt es sich um:
- Serveranwendung, die den Clients ein Betriebssystem bereitstellt
- Client-Betriebssystem auf Linux-Basis, das per Netzwerk-Boot auf die Geräte geladen wird
- mit zentraler Konfiguration (Bildschirm, RDP-Verbindung und so weiter)
- Clients brauchen keinen Datenträger (weniger anfällig, keine Daten auf Gerät etc.)
- Clients brauchen nicht viel Leistung

Was man dazu wissen muss: Der Server ist nicht "mal eben" per Windows-Installer aufgesetzt. Es ist jedoch keine Raketenwissenschaft.
Dafür ist das System robust, wenn man so will auch "Made in Germany", und es gibt umfangreiche Doku.
Einzige echte Anforderung an die Clients: PXE-Boot. Sollte quasi die Mehrheit der Geräte können.

In den kostenpflichtigen Varianten gibt es Support vom Hersteller.
Preisstaffel ist etwas großstufig: 50 Clients ist das Einstiegspaket für rund 200 Euro im Monat. Klingt viel, aber bei 25 Clients sind´s 8 Euro mtl., bei 50 eben 4 Euro. Und dafür entfällt quasi alles, was mit Windows-Client-Wartung zu tun hat.

Infos zur Anwendung im med. Bereich:
https://openthinclient.com/thin-client-software/
Doku und Videos:
https://openthinclient.com/community-wiki/


Hinweis: Das ist kein gesponserter Beitrag!

Hinweis 2: Ich hatte vor einigen Jahren damit schon einmal zu tun, als ich einem Kollegen ausgeholfen habe. Damals war das Lizenzmodell noch nicht wirklich attraktiv.
Ich habe eine Praxis, bei der dieses System auf 8 Arbeitsplätzen passen würde. Das gehe ich im Juni an und werde hier berichten. Es passt so schön, weil es sich um eine "Musterpraxis mit TURBOMED" handelt, bei der von Mini-Thinclient bis zum i7 der 10. Generation alles Mögliche versammelt ist. Merke: Die Alternative wäre Hardware-Upgrade und Windows 11 auf allen Geräten, die danach trotzdem nur als Terminal Client arbeiten würden - mit regelmäßigen Updates und all dem Zeugs.

Sooo, vielleicht sollte ich den Thread mal splitten? Mhhh, ja. Kommt.
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