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lcer hat geschrieben: ↑Donnerstag 27. Februar 2025, 22:18
Falsch ist:
...
3) Windows 10/11 als Server verwenden
...
Sorry, dass ich so dumm nachfrage, aber warum ist das falsch? Unser "Server" ist im Moment auch Win10 und ich wollte den einfach auf Win11 umstellen. Ist das keine gute Idee? Und wenn ja, warum nicht?
Danke schon mal für die Hilfe,
Wenn man mal die Sicherheit (und die Lizenzierung) beiseite lässt, die eine Windows-Server-Umgebung mit Domäne bringt, gibt es einige Gründe, ein Nicht-Server-OS eben nicht als Server zu verwenden:
1) Netzwerkbegrenzung: 20 TCP/IP-Verbindungen gleichzeitig. Das kann knapp werden, wenn z.B. 10 PC, 5 Drucker und vielleicht noch 2 - 3 Dienste dranhängen.
2) Stabilität: Windows 10/11 Home/Pro sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt, brauchen Neustarts etc.
3) Stabilität: Zumindest früher konnte man bei Windows Server davon ausgehen, weniger Probleme mit neuen Updates zu kriegen. Das ist inzwischen etwas relativiert. Aber von Funktionsupdates bleibt man verschont (ohne dass man wie bei W10/11 irgendwann ganz ohne Updates dasteht, weil man z.B. noch 21H2 laufen hat).
Ist vereinfacht dargestellt, und es gibt locker zwei Handvoll mehr Argumente.
ABER: Wenn man ein W10/11-"Server-System" selbst pflegen kann und dadurch eine monetäre Ersparnis und/oder gewisse Souveränität über sein System realisiert, muss es nicht zwingend "falsch" sein. Allein, "richtig" wird es deshalb aber auch wieder nicht so ganz.
In Eigenregie und bei entsprechenden Fähigkeiten und gewisser Risikobereitschaft kann man das machen, klar. Zumindest bei maximal einer Handvoll Clients.
Wenn es Eigenregie sein soll, dann fährt man je nach Befähigung besser mit einem gut gepflegten W10/11 als mit einem "halt irgendwie so zum Laufen gebrachten" Windows-Server-System.
Als Dienstleister meide ich solche Konstruktionen, und wenn ich irgendwo sowas betreuen soll, dann nur mit Unterschrift unter einem Aufklärungsbogen mit Haftungsfreistellung. Heißt aber nicht, dass ich den Support verweigern würde. Aber ich rate dann immer an, bei nächster Gelegenheit umzustellen.
Es ist komplex, aber langfristig spart der Kunde durch ein "amtliches Setup" Geld und Nerven.
Analogie: Klar können Sie als Arzt/EDV-Techniker/Kassierer/Tiefbauer an Ihrem Auto die Bremsen und Stoßdämpfer selbst tauschen, den Ölwechsel machen... wenn Sie sich das zutrauen und sich Mühe geben. Am älteren PKW ist das oft günstig, macht Laune und kann auch mehr oder weniger sicher sein. Da mag man dann die Expertise und Haftung und den Preis einer Meisterwerkstatt aufrechnen gegen das eigene Vergnügen.
Aber wenn Sie täglich Steine transportieren müssen und das auch morgen noch zuverlässig machen wollen, dann stellt sich die Frage, was langfristig besser ist: Golf 1/2/3, Passat <1998 mit Anhänger mit Pflege in Eigenregie oder eben ein robustes Nutzfahrzeug, das bei dem man allenfalls mal Leuchtmittel selbst wechselt.
Lassen Sie sich nicht abhalten, weiter mit W10/11 zu arbeiten. Machen viele, kann auch gutgehen. Kann Ihnen keiner absprechen, und Dienstleister denken immer langfristig hinsichtlich Verfügbarkeit, Sicherheit und Haftung. Das ist normal.
Denken Sie bloß immer an Ihre eigene Lebenszeit, Ihre Verantwortung für den laufenden Betrieb und die Kalamitäten aufgrund einer Haverie. Manchmal ist Delegation ein Stück Lebensqualität. Voraussetzung ist natürlich, einen fähigen und vertrauenswürdigen Dienstleister zu finden.