Wenn jemand noch Gründe sucht, seine Kassenzulassung zurückzugeben...

[Thomas]

...dann mal diesen Vortrag beim CCC (01.06.2024) anschauen. Zurücklehnen, eine kleine Tüte Popcorn dazu (und eine Nierenschale, falls sich einem beim Schauen der Magen umdreht), und mal den Befüllungsvorgang und die Datenpflege der ePA von Seite des Arztes anschauen.

Die zweite halbe Stunde ist eine ziemlich persönliche Ansicht des Referenten, das kann man nehmen, wie man will. (Muss man auch nicht zwingend anschauen, obgleich nachdenklich stimmend.) Aber die erste halbe Stunde ist eine Beschreibung der Faktenlage, allgemein gehalten und hat es in sich. (Wobei ich mir nicht die Mühe gemacht habe, die Quellen zu verifizieren, aber das hört sich ziemlich plausibel an, weshalb ich es erst einmal so glaube. Und ich habe mich persönlich noch nicht mit der ePA beschäftigt und hoffe immer noch, dass irgendjemand das noch vor Januar 2025 stoppen wird.)

Viele Grüße und schönes Wochenende,
Thomas

[RAMöller]

Ich habe bei einigen, wenigen Fällen die ePA laufen. Bis jetzt ist der Aufwand sehr groß und das ganze liegt dort lediglich chronologisch vor. Der Inhalt muss stets geöffnet werden, um etwas zu finden. Ein ziemlich chaotischer Zettelhaufen.
Würde ich das systematisch bei allen Patienten machen, hätte ich keine Zeit mehr für Behandlung oder Gespräche und müsste einen ePA-Assistenten oder eine KI einstellen.
Grundsätzlich muss man auch einsehen, dass eine Online-Verwaltung der Daten auf Dauer auf jeden Fall kommt. Entscheidend ist, wie das das vernünftig umgesetzt werden kann

[Thomas]

Genau diese Punkte werden im Vortrag detailliert dargestellt - gaaanz am Ende, quasi in der letzten Minute, auch die Frage nach dem Delegieren der ePA-Verwaltung (Spoiler: was übrigens verneint wird).

[RAMöller]

E-PA Verwalter als neuer Berufszweig klingt schon spannend, beinahe so gut wie Kodierfachkraft für Krankenhäuser
https://karriere.charite.de/karrieremag ... rfachkraft

[Frankolas]

Ich hatte letzte Woche auch eine Patientin, die mir ihr Smartphone mit ePA unter die Nase hielt. Allerdings drehten sich da dauernd irgendwelche Ladekringel, sodass sie mir nichts zeigen konnte. Genervt behauptetet sie, dass ich doch einen WLAN-Zugang zur Verfügung zu stellen hätte, damit sie ihre ePA bedienen könne. Ich sagte ihr, dass sie mit ihrem Smartphone nichts im Praxisnetzwerk zu suchen hat. Dies wolle sie dann mit ihrer Kasse klären. Ich sagte Ihr, sie habe freie Arztwahl und könne jederzeit gehen, es gibt keine Vertrauensbasis mehr, Fertig!

[Johnny]

@Frankolas

Da sieht man mal wozu das alles dient: DIVIDE et IMPERA

Man stellt seitens der Ploitik Ansprüche in den Raum, die dann technisch nicht erfüllbar sind oder nicht erfüllt werden können (bzw nicht erfüllt werden sollen können), aus verschieden Gründen (die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz).

Dem obige Vortrag beim Chaos Computerclub, unseres Kollegen Stefan Streit, stimme ich absolut zu.
Das ganze TI-Gemauschel hat nur einen Sinn. uns alle Daten weg zu nehmen, sowohl dem Arzt als auch dem Patienten, Vertrauensverhälntisse zu zerstören, mit diesen Daten jeden angreifbar, für ausstehenden Organisationen, damit Bedrängnisse gegen die eigene Person auszuüben und ihn letztlich zu enteignen, zu versklaven.

Grüsse aus Kiel
Johnny

[Frankolas]

@johnny die Einschätzung ist absolut richtig.
Die aktuelle Lage ist hier bei uns, geht ein Patient , habe ich sofort Platz für andere. Wir haben aktuell 2-5 tägliche Hausarztanfragen, die wir nicht positiv beantworten können, da wir am Limit sind. Mein lieber Vater sagte immer zu mir, wichtig ist, was Du am Ende verdienst. Hast Du Budgets ( hießen früher bei uns im Osten Kontingente), zieh die Bremse an. Den Banken ist es egal, ob Du ein toller Arzt bist.

[turbotm]

wichtig ist, was Du am Ende verdienst.

Dem würde ich widersprechen. Aber die Lust und Freude an meiner Arbeit wird mir zunehmend genommen durch diesen bürokratischen, nicht funktionierenden Overkill.
Und jetzt geht der Run los: Zunehmend verlassen Kollegen/innen den GKV Bereich und machen nur noch auf PKV, die verbliebene Arbeit soll dann auf die anderen verteilt werden, macht es nicht einfacher...
Wer will unter diesen Bedingungen eigentlich noch eine Praxis übernehmen?

[Randolf]

Wahre Worte@turbotm , leider auch Folge eine völlig unzureichenden Interessenvertretung der Ärzteschaft und einer erfolgreichen "Teile und Herrsche" Strategie genüber den "Leistungerbringern". Sehr traugig diese Entwicklung !

[Johnny]

Danke@turbotm ,

diese Flukuation hatte ich noch gar nicht beobachtet.
Vielleicht ist mir da einiges entgangen oder es ist von Region zu Region unterschiedlich.

Dankend, grüssend aus Kiel
Johnny

[Frankolas]

Bei uns gehen die Ärzte eher in Rente, und das noch möglichst vor Einführung der elektronischen Patientenakte.

[Evelin]

Stimmt auch in meinem Fall .

Ich werde in 2025 62 Jahre alt.

Ob ich ,wie eigentlich vor wenigen Jahren noch geplant, bis zum 65. Lebensjahr weitermache oder schon Ende 2025 aufhören werde ....??


Diese Frage geht mir seit Monaten durch den Kopf...

Eine ePa die -wie auch die E-AU und E-Rezept- eher eine zeitliche und nervliche Mehrbelastung darstellt, kann hier den Ausschlag zum früheren Austieg geben..


Gruß

Evelin

[gpfeilm]

Ich denke, dass man Gründe nicht suchen muss, diese liegen auf der Hand: TI, ePA, eBrief, Gehaltsentwicklung der Ärzte.

Und:
14.10.2025 läuft der Microsoft-Support für Windows 10 ab. Dann gibt es Sicherheitsupdates nur noch bei Wartungsvertrag pro PC, evtl. auch bei Drittanbietern.
Unsere Clients werden alle von Windows 11 nicht unterstützt, so dass wir 6 Clients kaufen u. einrichten müssten u. unser langjähriger Mietvertrag läuft ab, den wir nicht um weitere 5 Jahre verlängern wollen.

[Lazarus]

naja, der auslaufende WIN10 Support ist relativ.
Ich habe ein 8 Jahre altes Surface 1 Gen. auf Win11 upgedatet (mit ein paar Tricks) läuft prima.

[Randolf]

Danke@Lazarus für das relativierende, "ermutigenden" Posting. Ja es stimmt, ohne eine gewisse flexible "Anpassungsfähigkeit" ist das PVS schon lange nicht mehr problemlos nutzbar. Das war in "DOS-TM" Zeiten , oder auch noch bis Windows7 schon anders .

[Johnny]

Danke @gpfeilm

gpfeilm schrieb:
14.10.2025 läuft der Microsoft-Support für Windows 10 ab. Dann gibt es Sicherheitsupdates nur noch bei Wartungsvertrag pro PC, evtl. auch bei Drittanbietern.

Wo kann man das nachlesen mit dem Windows upddate Wartungsvertrag?

gpfeilm schrieb:
Unsere Clients werden alle von Windows 11 nicht unterstützt,

Hierfür habe ich eine, bislang, funktionierende Lösung,
die ich ausprobiert und sogar auf einem USB-Stick, auch als boot version kopiert habe.
Relativ einfach mit rufus zu lösen, wenn man nicht nur eine Kopierversion haben will.

Bei Schwierigkeit ggf. nachfagen.

Grüsse aus Kiel
Johnny

[gpfeilm]

Wo kann man das nachlesen mit dem Windows upddate Wartungsvertrag?

gpfeilm schrieb:
Das Extended Security Update (ESU) Programm kostet 61 US-Dollar (rund 57 Euro) pro Jahr und PC
https://t3n.de/news/windows-10-verlaeng ... n-1616932/
Die Info über den Drittanbieter, der Sicherheitsupdates liefern möchte, habe ich gerade nicht parat. Ist auch die Frage, ob das eine verlässliche Lösung ist.

Product Life Cycle bei Microsoft:
https://learn.microsoft.com/de-de/lifec ... pport-2025

Info von CGM
https://www.cgm.com/deu_de/magazin/arti ... hlenswert.

[Frankolas]

Dieser " Wartungsvertrag " ist wohl für jene gedacht, die nicht auf Win 11 umsteigen wollen, aber weiterhin Sicherheitsupdates für Win 10 beziehen wollen. Da ist von Microsoft dann ein kostenpflichtiger Service für Win 10 angedacht. Für Win 11 aber nicht, das bleibt kostenfrei. So habe ich das verstanden. Lösung: auf Win 11 umsteigen

[Johnny]

@Frankolas

nun das ist schon klar, der Umstieg auf Windows 11, aber nur mit obig von mir genanntem Verfahren ist es möglich auch noch auf alten PC dieses zu installieren. Denn sonst muß man neue hardware kaufen, da Windows 11 höher Ansprüche stellt:
windows11 hardware Voraussetzungen
-

Prozessor: 64-Bit-Prozessor mit zwei Kernen und 1 Gigahertz (Listen der kompatiblen Chips von Intel, AMD und Qualcomm)
Festplattenspeicher: 64 GB
Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
Systemfirmware: UEFI Secure Boot
TPM: Trusted Platform Module Version 2.0
Grafikkarte: Kompatibel zu DirectX 12
Display: 9-Zoll-Bildschirm mit HD-Auflösung (720p)
Internet: Für die Einrichtung von Windows 11 Home sind ein Microsoft Konto und eine Internetverbindung erforderlich

Ich z.B. könnte mindesten die Hälfte meiner hardware entsorgen.
Mit obigen Vorgehen kann dieses noch weiter betrieben werden (bis MS diesem Vorgehen wahrscheinlich mittels seiner update auch einen Riegel vorschiebt).

Und CGM, als abhängiger Vasalle von MS, wird sich sich nicht um uns kümmern wenn die hardware Voraussetzungen nicht stimmen. Fatale Abhängigkeit sind und werden weiter aufgebaut.
Das noch verfügbare Schlupfloch ist Linux, wie lange?

Grrrrüsse aus Kiel
Johnny

[RAMöller]

Man schafft Win11 auch auf einen alten Rechner, allerdings fehlt dann TPM 2.0 und die Perfomance dürfte lahm sein, die Jahresupdates evtl.manuell u.s.w.. , eine Notlösung vielleicht bei fehlender Perspektive.
Man kann auch mal ein paar Innereien austauschen, dann ist man rel. günstig auf dem aktuellen Stand.