I-Motion / Medatixx mit teurer Zwangsumstellung auf TIaaS?

[FortiSecond]

Heute bin ich fast vom Glauben abgefallen:
I-Motion (medatixx-Tochter) informiert die Kunden mit I-Motion-Zugangsdienst per Post über eine Vertragsumstellung per 01.08.2023 (!), die mtl. Kosten (Ausgaben) um den Faktor 2,5 steigert.

Dabei wird der bestehende Vertrag (VPN-Zugangsdienst wie üblich für knapp 90 Euro mtl.) umgestellt auf TIaaS für gut 200 Euro netto. Also die neue Pauschale. Die Umstellung erfolgt, wenn man nicht schriftlich widerspricht.
NB: Es ist Urlaubszeit!

Wenn man widerspricht, werde man sich melden... soso.

Also wenn ich das richtig verstehe, zahlt man künftig das gut 2,5-fache ohne jeden erkennbaren Zugewinn. Es heißt, man müsse sich keine Gedanken um Zertfikate mehr machen und all sowas.
ABER: Es gibt keinen neuen Konnektor (weder lokal noch im RZ noch sonstwie), und auch sonst ist kein direkter Mehrwert zu erkennen.

Viel schlimmer ist hingegen, dass die meisten (mir bekannten) Stammkunden im Jahre 2018 mit einem T-Systems-Konnektor angefangen haben, dann 2020 einen neuen secunet bekommen haben, der ein Zertifikat bis 2025 hat (!).
Diese Kunden werden jetzt mal so richtig dafür bestraft, I-Motion das Vertrauen geschenkt zu haben.

Wohlgemerkt: Es geht nicht um Wechsler oder Neugründungen, die künftig für >200 Euro mtl. angebunden werden (samt gleicher Erstattung).
Es geht um eine Änderung des laufenden Vertrags außerhalb der AGB-Fristen (wie bei CGM 6 Wochen zum Vertragsende, ansonsten Verlängerung um 12 Monate.


Bevor es heißt, ich schreibe hier nur die halbe Wahrheit:
- Man kann sich auf 72 Monate binden und zahlt geschmeidige 145€ netto. Oder für 12 Monate bei um die 300 Euro netto.
- Die der Erstattung entsprechende Preislage hat im Tarif eine Laufzeit von 24 Monaten.

Mal sehen, was ich an Details finde.

Dann bin ich mal gespannt, was passiert, wenn man den Konnektor zu einem anderen Dienst umziehen will (z.B. ***, die bieten sowas explizit an).
(Wenn medatixx mitliest: Kommt nicht auf die Idee, die AGB zu ändern bzgl. Rücksendepflicht. Das wäre ein charakterlicher Offenbarungseid.)

Und meine ganz persönliche Bauchmeinung: Eine weitere Zusammenarbeit mit I-Motion kann abführend wirken. (Das ist die Umschreibung für "A. offen, wer sich das bieten lässt!").
Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet I-Motion so eine absolut unnötige und dreiste Nummer abzieht.
Offenbar hat man sich vorgenommen, andere Anbieter hinsichtlich ungezügelter Gier auf die Plätze zu verweisen.
Ich sehe gute Chancen, dass das gelungen ist.



Aber okay, dann werde ich mal mein Netzwerk dementsprechend sensibilisieren und eine Gruppen-Migration der betroffenen Praxen einleiten.

Idee 1:
mzd mit Übernahme 1:1 für unter 100 Euro mtl. und m.W. keine Setup-Kosten, bei 2 Jahren Restlaufzeit zumindest auf Höhe des I-Motion-Pakets, wenn dieser Laden nicht ohne Not die Verträge gerollt und den Kunden an den Kopf gehauen hätte*.

Idee 2: Auf 36 Monate kostet das Wechslerpaket im Kocoshop 179 Euro brutto im Monat. Inklusive fabrikneuer Kocobox und zzgl. etwaiger Kostensteigerungen. Dürfte ein paar Euro unter den mtl. Kosten bei 36 Monats-Bindung mit I-Motion liegen.

Idee 3:
I-Motion "versucht´s halt mal", wird den Widersprechenden zusichern, bis Konnektor-Ablauf den bisherigen Tarif zu kassieren und danach dann halt die neuen Gebühren. Vielleicht kommt dann das Argument, dass dann aber später die Konnektorauschkosten hinzukämen (was SEHR fishy wäre und auch eine Milchmädchenrechnung bei noch 24 Monate gültigen Zertifikaten. Und 2.000 Euro K-Tausch plus danach mtl. 2xx Euro?! Dafuq!) oder sonstwas.
Idee scheitert zumindest bei den von mir beratenen Praxen. Für diesen Affront gibt´s dann eben die fristgerechte Kündigung, die bei "meinen" Praxen etwa zum Jahresende greifen würde.

Kurzum: 2 Seiten Brief, die für mich die medatixx-Tochter I-Motion nach über 15 Jahren Kundengewinnung, begonnen mit KV-Safenet, nun schlagartig zum No-Go-Anbieter machen.
Wenn da nun kein Rückzieher mit handunterschriebenem Entschuldigungsbrief und einem Einmalrabatt für ALLE kommt, dann sehe ich da keine Zukunft mehr. Okay, das ist Wunschdenken, denn der Markt wird es ignorieren. Aber so what: Ich bin´s los.

Umso erfreulicher ist da die Appeasement-Politik der CGM, die täglich mehr den Eindruck macht, mehr als ein Lippenbekenntnis darzustellen. Die letzten Newsletter wirkten überraschend "oldschool", fast schon so kollegial wie in den guten alten Zeiten. Und bei Turbomed werden die Probleme vielleicht nicht weniger, aber weniger gravierend und teilweise auch recht schnell bearbeitet. Nice.

Hier die WTF-Briefe ->

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[FortiSecond]

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Erstaunen haben wir Ihre einseitige Vertragsänderungsankündigung zur Kenntnis genommen.
Wir bestehen entschieden auf Vertragserfüllung gemäß der AGB und darin enthaltenen Regelungen zur Vertragslaufzeit und widersprechen daher der Änderung.
Falls Sie die Kündigung des VPN-Zugangsdienstes zum aktuellen Laufzeitende vorsehen, halten wir eine möglichst frühzeitige Mitteilung für geboten und im Rahmen der langjährigen Zusammenarbeit für kollegial, damit wir über eine angemessene Vorlaufzeit für notwendige Ersatzbeschaffungen verfügen können.
Falls Sie bereit sind, den Zugangsdienst bis zum Ablauf der Konnektorzertifikate zu bisherigen Konditionen bereitzustellen, erbitten wir eine entsprechende verbindliche Zusicherung.
Bei weiteren Fragen erreichen Sie den technischen Ansprechpartner [Name] per E-Mail unter [E-Mail] oder über die bekannten Praxisadressen. Von telefonischen Rückfragen bitten wir abzusehen.
Mit freundlichem Gruß

Einschreiben vermutlich angemessen...

[McLeod]

Hier die "freundliche Frechheit" in Ihrer vollen, bunten Pracht als PDF:

[FortiSecond]

Nachtrag:
NEUKUNDEN zahlen *keine Einrichtungsgebühr" und monatlich am Ende das gleiche - mit neuem Konnektor.

Härter kann man seine Bestandskunden kaum f..risieren.
Doppelplus-Pfui!