Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

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piccolo1108
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Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von piccolo1108 »

Mein derzeitiger Server ist Baujahr 2015. Wie lange läuft eigentlich hardwareseitig so ein Terra Wortmann. Er ist ja prinzipiell für den Dauerbetrieb konfiguriert. Aber wie viele Jahre, ein jeweils aktuelles Betriebssystem vorausgesetzt, kann man einen solchen Server eigentlich ohne Probleme nutzen? Hat da jemand Erfahrungen?
Randolf
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von Randolf »

Hallo,
wir hatten früher mal business ??-PC-Hardware von "Maxdata" im Einsatz, für gutes Geld erworben. Wir hatten da nach nicht so ewiger Laufzeit alles Mögliche zu verzeichnen, Mainboard Crash, Netzteilausfall, SATA-Harddisk Schaden. Seitdem nutzen wir semi-Profi refurbished Harware von Fujitsu oder Lenovo, Acer welche sich z.Glück bisher zuerst technisch moralisch (leistungsmäßig) überholt hatten als durch Komponentenausfall. So können wir nicht richtig einschätzen wo die Lebensdauergrenzen da liegen könnten. Nach diesen Erfahrungen suchen wir immer nach Harware mit einem ausbalancierten Preis-Leistungsverhältnis, obwohl uns auch klar was ein Server Crash bedeuten kann. Daher planen wir demnächst die Umsetzung einer kompletten harwareseitigen 1:1 Server Redundanz Ausstattung.
piccolo1108
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von piccolo1108 »

Habe mal mittels CrystalDisk den Zustand meiner Festplatten getestet. Der Zustand wird als GUT bezeichnet, aber es werden 48 000 gelaufene Stunden und 1200 Systemstarts angezeigt. Ich kann diese Werte nicht wirklich wichten. Sind 48000 Betriebsstunden viel oder ist da noch Luft nach oben bei SATA-Platten im RAID1-Verband? Hat da jemand Erfahrungen?
Forti
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von Forti »

Indirekt verwalte ich etwas mehr als eine Handvoll Server von Terra von Microtower bis Full-Size der Baujahre 2009 bis 2016.

Genau EINER davon ist vor zwei Wochen ausgemustert worden wegen eines defekten Kondensators auf dem Mainboard (Baujahr 2009, seitdem bis auf ein HDD-Upgrade 2016 unverändert im Dauerbetrieb).
Bei einem weiteren mit BJ 2012 wurde 2019 und 2021 das Netzteil getauscht, wobei das 2019er wohl "von der Stange" war.

Ansonsten sind alle Server und ein Dutzend Client-PC 100% zuverlässig.

Persönlich gebe ich Thomas Krenn den Vorzug, weil der Langzeitsupport ungeschlagen ist. Die nutzen nur wenige seriennahe Mainboards, für die man in einigen Fällen auch nach 10 Jahren noch BIOS-Updates und Hilfe bekommen kann.
Aber da ist Terra auch prima.
Und bei Terra ist das Netz der Servicepartner recht engmaschig und im Regelfall kompetent.

Zu den FESTPLATTEN:
Normale Consumerplatten ohne 24/7-Zusicherung tausche ich spätestens nach 40.000 Betriebsstunden.
Serverplatten (Enterprise, z.B. Seagate ES, WD Gold, WD RE.x usw.) sind nach 80.000 Stunden fällig. Spätestens. Und nur im unauffälligen RAID1-Betrieb.
Bei Terra sollte man von "guten" Platten ausgehen.
Es ist eine Fausregel mit allerlei Ausnahmen, aber grundsätzlich vertragen Serverplatten eine höhere Betriebslast und mehr Zugriffe und haben meist eine Vibrationskompensation und sowas, ABER oft sind sie "schwerer" und mögen Aus- und Einschalten nicht so gern. 1.200 Starts sind aber entspannt. Mehr als 5.000 sollten es aber nicht sein.
Bei Consumerplatten ist durch Energiesparmodi auch mal locker eine Zahl von 15.000 Starts zu sehen. Ohne Probleme...


Falls Sie Ersatz für die HDD suchen und/oder auf SSD umrüsten wollen, gern nochmal fragen. Da gibt es einige Dinge zu beachten und gerade beim RAID verschiedene Wege und Risiken.
--
Beste Grüße
Forti
nmndoc
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von nmndoc »

Forti hat das Wesentliche schon gesagt. Würde sagen: solide Hausmannskost (kommt aber auch darauf an, was Ihr Partner Ihnen da als "Server" verkauft hat). TK war glaube ich nochmal ein Stück teurer? Aber Prinzipiell zu Dell etc liegen die Unterschiede m.W. mehr im Detail (zb Gehäuse, Zusatzfunktionen) und nicht unbedingt so sehr in der verbauten Hardware - zumindest in dem Preissegment.
Die o.g. genannten Probleme mit PC-Mainboards (ist nicht server) gabs m.E. vor ettlichen Jahren bei vielen Herstellern, was aber eher an den Kondensatoren lag, und nicht am PC-Hersteller/Zusammenbauer. Netzteile können immer mal defekt gehen - ehrlich erstaunlich selten - kommt vor. Bei PCs evtl. nicht für 24x7 ausgelegt und ansonsten natürlich Spannungsschwankungen etc. M.E., gefolgt von HDD, die häufigste Ausfallursache - aber auch da würde ich sagen ca 1-2 Hand voll - also <1 / Jahr - bei > 200 Geräten (davon m.E. nur 1x Server)

Nun zu Ihrer Frage:
- Server des o.g. Herstellers teilweise auch mit 10+ Jahren im Einsatz
- HDD mit CrystalDisk ansehen ist schon mal gut - generell und bei dem Alter - ich nehme an die laufen im RAID? Systemstarts kommen mir etwas viel vor aber ok. Ich würde vermuten da "könnte" bald mal eine den Geist aufgeben - aber wie gesagt "könnte". Können auch 8 Jahre laufen. Kritisch weniger der Dauerbetrieb, mehr start/stop.

Die eigentliche Ergänzung kommt jetzt. Obwohl viele der o.g. Systeme auch noch nach 6-8 Jahren "ok" liefen, hat man erst nach dem Wechsel gemerkt, wie viel besser/schneller das neue System lief - selbs wenn im alten zB SSD nachgerüstet wurden und die CPU scheinbar nichts zu tun hatte. Daher würde ich an so einem alten keine Investitionen im Sinne von Aufrüsten/Umrüsten/Verbesserung tätigen. ZB spätestens wenn das Betriebssystem aus dem Support ist (Serverbetriebssystem?) würde es wohl auch Sinn machen, die HW zu wechseln.
piccolo1108
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von piccolo1108 »

Danke für diese sehr validen und hilfreichen weil fundierten Antworten. Also wäre ggf. mal ein neuer Server denkbar. Habe mal geschaut. Es gibt da einen TERRA SERVER 1030 G4 E-2224/16/2x1TB mit SATA- Platten oder aber einen TERRA MINISERVER G4 E-2224/16/2×480, beide im unteren Preissegment. Da ich "nur" 4 Arbeitsplätze habe, würde einer dieser Server sicherlich reichen ?!? Sollte man nun eher zu SSD-Platten greifen, oder bei den SATA-Platten bleiben. Bin bisher mit der Perfomance meines Netzwerkes recht zufrieden (Server mit SATA, Clients mit SSD). Gibt es Probleme bei einem Miniserver (Standzeiten, Anfälligkeit etc.) oder kann man da getrost zugreifen? Ist der Stromverbrauch eines Miniservers merklich geringer als bei einem normalen Tower? Sind die jetzt SSD-Platten im Server genauso stabil wie die SATA-Platten, was deren Laufzeit betrifft?
Forti
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von Forti »

Kurz: Der mit SSD "passt" doch prima. Win 2019 Ess. sollte auch reichen und ist lizenztechnisch entspannt (bis 25 Nutzende keine User-CAL nötig usw. - dafür kein Terminalbetrieb vorgesehen. Brauchen Sie aber wohl nicht).
Aber bitte die SSD-Variante. Sie können ja eine HDD nachrüsten oder anklemmen als Datenablage oder für Clientsicherungen...
Damit werden Sie schon gefühlt eine Verdopplung des Tempos bei deutlich weniger Stromverbrauch erleben.

Für TM-Server wird das gut ausreichen auf längere Sicht. :)
--
Beste Grüße
Forti
nmndoc
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Re: Lauf- und Standzeiten eines TERRA Servers

Beitrag von nmndoc »

piccolo1108 hat geschrieben:TERRA SERVER 1030 G4 E-2224/16/2x1TB mit SATA- Platten oder aber einen TERRA MINISERVER G4 E-2224/16/2×480, beide im unteren Preissegment. Da ich "nur" 4 Arbeitsplätze habe, würde einer dieser Server sicherlich reichen ?!?
Die 1030er Serie ist m.E. alt. Habe keine aktuellen Geräte aus der Serie gefunden - würde ich also auch nicht nehmen (m.e. waren das Serverkomponenten in einem etwas besseren Mini-Tower)

Die Mini-Server sind schon gut für Ihren Zweck. Großer Vorteil wäre, dass Sie dort auch ohne aufschrauben die Platten wechseln können (3x 2,5/3,5 Hotswap Einschübe) - allerdings kann es sein, dass Wortmann leider noch immer standardmäßig die SSDs in die extra SSD-Haltergungen fest verbaut - dann sind die Einschübe leer. kann man natürlich auch umbauen, Sie brauchen dafür aber passende 3,5 auf 2,5 Adapter (am besten gleich mitbestellen).
Außerdem passt da nur ein (sehr) kurzes ATX-Netzteil - falls Sie da mal selber umbauen wollen ;) (könnte man als Sicherheitsfanatiker aber als Ersatzteil gleich mitbestellen - hatten aber noch keinen Ausfall bisher))

Kurz folgende Überlegungen:

- Miniserver ist für Sie gut
- je nachdem wie viel Platz Sie für TM (Dokumente brauchen) - reicht Ihnen die ~ 480er SSD. Sonst haben Sie die Option auch noch 2x oder 4x HDD nachzurüsten oder SSD (s.o. Adapter). Wenn Sie jetzt - bis in einem Jahr den Platz noch nicht brauchen, würde ich es so lassen und noch warten. Sonst: s.u.

- Man bekommt die Geräte ggf Aufpreis auch "nach Wunsch" konfiguriert (BTO) - oder - wenn es zB nur zusätzlicher Plattenplatz ist, können Sie die auch einfach mit dazu bestellen. Allerdings erstreckt sich die Garantie dann nicht auf die zusätzlichen Platten - im Gegensatz zu BTO. U.U. lohnt sich also der Aufpreis, weil es dann gleich so ist, wie sie es "wirklich" haben wollen.
Ach ja: Die SSDs die Wortmann da verbaut sind schon auch für 24x7 Raidbetrieb - also kein Problem.


Ergänzend zu oben, je nach Platzbedarf, könnten Sie dann zB

1) Windows und TM komplett auf 2x480 SSD
2) Windows und TM (o. Dokumente) auf 2x480 SSD + TM-Dokumente / Sonstige Datenablage auf zB 2x 2TB (o 2x4TB) HDD
3) Windows auf 2x480 SSD + TM auf 2x ("so groß wie Sie brauchen" SSD - ich denke mal 2x1TB wäre bestes Preis/Leistungsverhältnis)
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