Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Fragen, Anregungen oder Tipps und Tricks? Hier ist der erste Anlaufpunkt.
Nicht sicher, wo ein Thema hingehört? Hier hinein - wir kümmern uns! :)

Moderator: Forum Moderatoren

Forumsregeln
TM-Startforum - "offen für alle Themen".
Beiträge, die in einen anderen Bereich passen, werden bei Bedarf verschoben.
Antworten
Charliechen
Beiträge: 292
Registriert: Dienstag 6. Januar 2009, 20:16
15
Hat sich bedankt: 17 times

Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von Charliechen »

Liebe Kollegen!

Ich habe keinen Steuerberater und mache mit eine Lohnbuchhaltungssoftware die Löhne (abführen der Sozoalversicherungsbeiträge udn Lohnsteuer)
Hatte vor 10 Jahren auch schon ma eine Steuerprüfung ... Das ging alles wunderbar. Die Lohnsoftware hat eine Schnittstelle, die dem Finanzamt die Daten im gewünschten Format liefern kann.
Das FA wüsncht so ein komisches Sonderformat (nicht Word oder Excel)- hier wi8de eine "Index.xml, und verschiednee "Listen.csv" erzeugt.

Jetzt hat sich wieder mal eine Steuerprüfung angemeldet. Die Dame vom FA fragte mich, welche Arztsoftware wir haben. Als ich "Turbomed" geantwortet habe sagte sie, dass
sie dann sämtliche Dateien (von Kassenabrechnungen von 3 Jahren, Kassenbücher IGEL ud Privat ...) von Turbomed aus auch auf dieses Format gerne exportiert haben würde.
Als ich antwortete, dass ich ihr gerne sämtliche Kassenbücher ausdrucken kann oder auch als WOrd oder Excel datei liefern kann, kam die Antwort, dass ihr dieses nicht reiche. Sie brauche das
im Standartformat des Finanzamtes. Ich habe dann gesagt, dass ich überhaupt nicht verstehe, was ich da jetzt machen soll! Ihre Antwort war, dass Sie mir dann eine genaue "Schritt für Schritt"-Anleitung schicke.
Es kam auch Post: aber nur eine allgemeine Beschreibung, was eine "GDT-Schnittstelle" ist. Das hatte gar nichts mit eine "Anleitung" zu tun. Ich habe imme rnoch keine Idee, was die von mir wollen!
Beim Anruf bei der Turbomed Hotline wurde mir gesagt,d ass es tatsächlich kostenpflichtig solche Exportmöglichkeiten gibt. Es werden dann Dateien im Finanzamtformat erstellt. Ich müsse mcih dann an meinen
Vertriebspartner wenden. Es würden dann Datein erstellt- könne auch sein, dass dort Textdatein mit einfließen: Ich kann das ja gar nicht prüfen! Dann bekommt das FA nachher noch meine internen Vermerke aus
den Textzeilen: "V.a psychische Ursachen" .... / Ich finde das alles sehr, sehr dubios und mir wäre es viel lieber Privatpatientenbuchungslisten udn Kassenbücher einfach als anonyme Listen auszudrucken und fertig!
Was mich völlig verwirrt hat, war auch die Tatsache, dass ihr bzgl. der Abrechnung mit Kassenpatienten die KV- auszüge, die alle 3 Monate kommen nicht ausreichen. Sie will über diese Turbomed Export Liste auch
irgendetwas bei den Kassenpatienten überprüfen??? Praxisgebühr gibt es seit Jahren nicht mehr: das kann es ja nicht sein? Was will die Dame dort bei den Kassenpatienten prüfen, was nicht in den KV Listen steht??

Meine Frage: Hatte jemand schon mal solch einen Fall? Hat jemand eine Idee, was ich machen kann? Muss ich das wirklich "kaufen", als ganz normale Durchschnittshausarztkassenpraxis ohne Gutachten und mit IGELumsatz unter 2000 Euro im Jahr? Wie teuer wäre dieses "modul"? Welche daten fließen dann in die exportierte Datei? Was möchte die Dame wohl bei den KV Patienten prüfen?

Bin etwas verzweifelt. Meine Kollegen, die alle Steuerberater haben, sagten mir, dass sie ihrem Steuerberater noch niemals irgendetwas aus Turbomed exportieren mussten und dort auch immer ausgedruckte Listen reichten.

Vielen Dank,
Jürgen
petpfa
Beiträge: 70
Registriert: Donnerstag 25. Juni 2009, 19:46
14
Bedankt: 1 time

Re: Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von petpfa »

Hallo Charliechen,
unter Statistiken/sonstige Statistiken gibts einen Menüpunkt Eport-Daten für gesetzliche Betriebsprüfung. Ich glaube das ist das was Sie suchen.
Gruß
petpfa
Benutzeravatar
Lazarus
Beiträge: 1154
Registriert: Freitag 22. Dezember 2006, 17:04
17
Hat sich bedankt: 13 times
Bedankt: 25 times

Re: Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von Lazarus »

Sie will die Abrechnungen über "Kasse", da wo Bares reinkommt, nicht die Kassenabrechnungen.
Und die Rechnungsausgangslisten, s.o.
PS.: Nach jeden Abrechnungszyklus sollte man eine Rechnungsausgangsliste anfertigen, fall mal die Liste im PC verdampft
Celloman
Beiträge: 21
Registriert: Montag 7. Januar 2008, 20:50
16
Wohnort: Bad Nenndorf

Re: Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von Celloman »

Hallo Charliechen,
unter Statistiken -> sonstige Statistiken hatte ich bis zur Betriebsprüfung nur den Punkt "Exportdaten für die gesetzliche Betriebsprüfung", das reicht aber wohl nicht aus. Habe mir dann unnötigerweise das Modul GDPdU gekauft, was dann von TM für teuer Geld (600 €) freigeschaltet wurde. Letztlich hatte das aber nicht rechtzeitig geklappt und Excel-Listen reichten dann auch aus. Die wollen prüfen, ob alle Rechnungen bezahlt sind. Wenn also mal ein Pat. die Rechnungsnummer nicht richtig geschrieben hat, gibt es gleich ein Problem. Das konnte man aber dann zuordnen. Einblick in Rechnungen hat das Finanzamt aber durchaus, die sollten ja in den Unterlagen sein. Ist dann pikant, wenn ein Kollege aus dem Finanzamt Patient bei mir ist ...

Viel Glück!
Gruß Celloman
Celloman
rfbdoc
PowerUser
Beiträge: 2929
Registriert: Sonntag 30. April 2006, 19:31
17
Hat sich bedankt: 29 times
Bedankt: 53 times

Re: Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von rfbdoc »

Was mich völlig verwirrt hat, war auch die Tatsache, dass ihr bzgl. der Abrechnung mit Kassenpatienten die KV- auszüge, die alle 3 Monate kommen nicht ausreichen.
Habe ich auch schon mal von meinem Steuerberater gehört. Es gibt aber im Bereich der GKV nicht mehr als diese Unterlagen, was zuweilen die Vorstellungkraft der Finanzprüfer übersteigt.
Möglicherweise hat die Mitarbeiterin nur wenig oder keine Erfahrung bei der Prüfung von Kassenärzten. Bezüglich der Kassenabrechnung sorgen Sie sich vermutlich überflüssigerweise.
Was das Kassenbuch für die Bareinnahmen betrifft, machen wir das ebenfallls nur auf Papier. Mein Steuerberater hat das bisher nicht bemängelt.
R.F.B.
circadino
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 9. März 2011, 00:48
13

Re: Daten fürs Finanzamt aus Turbomed

Beitrag von circadino »

wir hatten vor einem jahr auch eine steuerprüfung mit ähnlichem ansinnen. sollten privatrechnungen und rechnungslisten komplett raus geben. im nachhinein konnten wir rausbekommen, dass es dem finazamt um die umsatzsteuer ging, denn man hätte ja umsatzsteuerpflichtige leistungen in den abrechnungen verstecken können, die evtl. über die 17500€ umsatzsteuergrenze hinaus gingen. haben damals bei der kv und dem justiziar der ärztekammer nachgefragt. von dort gab es eine eindeutige anweisung, und auch eine schriftliche der kv (schriftlich als "KV-Info" muss mal suchen, ob ich die wieder finde). man wird ihnen die sicher von der kv szusenden können, ansonsten such ich sie raus. die eindeutige anweisung ist, dass man die abrechnungsdaten nur in anonymisierter form, das heisst, nur ohne personendaten heraus geben darf. andernfalls macht arzt sich der datenschutz verletzung mit all den folgen nach DSGVO schuldig. und das finanzamt muss auch ausdrucke auf papier statt elektronischer daten akzeptieren, wenn aus denen die einkünfte ersichtlich sind. und das ist der fall, wenn arzt rechnungslisten und kassenbücher nur mit patientenummern ohne personendaten ausdruckt. wir haben der prüferin gesagt, sie dürfe sich in der praxis an den pc setzen und sie abrechnungen durchsehen aber keine personalisierten daten mitnehmen, weder schriftlich noch elektronisch. es waren bei den privatrechnungen übrigens auch welchen von zwei mitarbeitern des zuständigen finanzamtes dabei. stellen sie sich vor, wir hätten der prüferin diese rechnungen unanonymisiert zur verfügung gestellt!!! insofern ist auch das ansinnen, kv-abrechnungsdaten mit patienten daten haben zu wollen, nicht statthaft. damit hat unser steuerberater das finanzamt konfrontiert, worauf dieses einen rückzieher machte. letztendlich haben wir die listen nur mit patientennummer und betrag ausgedruckt, mussten aber zusätzlich alle rechnungen der 3 prüfjahre ausdrucken, alle stornos begründen. das ging dann über 4 wochenende mit 20 breiten schwarzen eddings und 12 tippex rollern vonstatten, um die personendaten unkenntlich zu machen. also wie gesagt, wir ärzte dürfen keine personalisierte abrechnungsdaten raus geben. viel erfolg!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot], Google [Bot] und 146 Gäste