Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

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Hinner
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Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von Hinner »

Hallo großartige TM- Kommunität,

ich habe einmal die Bitte:

1.) meine Planung für den neuen Notfallserver und Sicherungskonzept zu hinterfragen und
2.) ggf. nochmal zu klären, was zu unserem Netzwerkfehler in dieser Woche geführt haben könnte.

1.) Durch die Diskussionen hier im Forum, hatte ich mich für einen neuen Server Win 10 prof mit zwei M.2. SSD Festplatten entschieden, ohne RAID 1.
Sicherungen führen wir als Festplattenbackup mit xterner Festplatt und mit USB Stick via der TM-Sicherung bisher durch.

Da ich hier auf dem Land kein vernünftiges LTE o.ä. habe, wurden die Hausbesuche mit einem eigenen kleinem Notebook
(auf welchem TM als Einzelplatz installiert ist) durchgeführt, auf dem vor dem Hausbesuch mit einer Batchdatei ein Datenbankabgleich durchgeführt-
und nach dem Hausbesuch via TM die neuen Hausbesuchseinträge in unserem Netzwerk auf dem Server importiert wurden.
Weiterhin ist dort eine Batch Datei um eine Einzelplatzversion von TM laufen zu lassen und eine Netzwerkversion für die Praxis.
Diesen Hausbesuchs PC habe ich jetzt auch durch einen performanteren neuen Latop ersetzt, um 3 Intentionen umzusetzen:

a.) Notebook mit TM Einzelplatzinstallation für Hausbesuche mit allen Daten des Servers.
b.) Tägliche Datensicherung der relevanten TM-Serverdaten auf die Hausbesuchs-PC Festplatte.
c.) Einen Notfallserver zu haben, welchen ich beim Servercrash als Server in das Netzwerk implementieren kann.
Die Punkte a) und b) laufen bereits seit Jahren ohne Probleme, zu dem Punkt c) bin ich mir aber bzgl. der Umsetzung nicht ganz sicher, dazu zu Punkt 2.)

2.) Ursprünglich hatte ich geplant dieses Wochenende unseren alten Server mit 2008 R2 Betriebssystem gegen den neuen mit Win 10 pro auszutauschen.
Dummerweise konnten am Donnerstag unsere Clients keine Verbindung mehr mit dem (alten) Server herstellen. Nachdem ich das Problem
- durch Kontrolle der Hardware,
- Neustarten des Fastobjekt Servers
- kurzes ausschalten Firewall und Virenscanner um zu schauen ob es dort einen Konflikt gibt
- Reparatur-installation TM auf dem Server
nicht lösen konnte, hatte ich den Server vom Netzwerk getrennt und meinen Hausbesuchs-PC versucht als Ersatzserver zu installieren und zwar folgendermaßen:
(in Analogie zur Anleitung http://www.proeschild.com/TM/Turbomedse ... 13.4.1.pdf )

I. Hausbesuch-PC Name im System ändern, in den des alten Servernamens
II. Port 6001 in der Firewall freigeben
(Firewall→erweiterete Einstellungen→eingehende Regeln→neue Regel→Port→bestimmte lokale Ports „6001“>Verbindungen zulassen→Domäne/Privat/öffentlich markieren(?)→ Name eingeben)
III. Der bestehende Hausbesuch-PC hat bereits TM als Einzelplatz installiert mit Lizenz, tagesaktueller Datenbank, Arbeitsgruppenname
IV. Freigabe Turbomed auf der Festplatte
V. Unter TM Grundeinstellungen>Verzeichnisse>Turbomed, Mehrplatzbetrieb aktivieren und den Servernamen kontrollieren bzw. einstellen.
VI. Den Fastobjekt Server 32 Bit starten und als Dienst einrichten.
VII. PC neu starten, ans Netzwerk anschließen , kontrollieren ob FoS als Dienst aktiviert ist, TM starten und kontrollieren ob es läuft.

Mit dieser Routine versuchte ich also meine Hausbesuchs-PC als Server in das Netzwerk zu implementieren, funktionierte aber leider nicht.
(die Clients konnten den Server im Netzwerk immer noch nicht zugreifen)

Jetzt hatte ich keine weitere Idee das Problem zu lösen und hatte über die TM-Hotline einen Support über Teamviewer Spiegelung bekommen.
(vielen Dank für die tolle Hilfe nach Koblenz und Hannover!)
In diesem Rahmen richteten wir gleich den bereits vorbereiteten neuen Server ein.
Eine wesentliche Lösung des Problems durch den Support war,
(neben vielleicht anderen ,welche ich mit meinem PC Wissen nicht nachvollziehen konnte)
das auf der Fritzbox in den Netzwerkeinstellungen mehrere Server IP`s waren, welche ggf. Netzwerkkonflikte auslösten.
Als Lösung wurden bis auf eine alle übrigen hinterlegten Server-IP`s auf der Fritzbox gelöscht, danach konnten die Clients wieder auf den Server/DB zugreifen.

Nun meine Frage zur Routine für die Umstellung Hausbesuchs-PC auf Notfallserver:
Wie verhindere ich einen Netzwerkkonflikt oder die Anlage einer neuen IP auf der Fritzbox, wenn ich den Notfallserver für das Netzwerk nach der Routine einrichte.
Bisher sind ja alle PC`s im Netzwerk auf automatischen Bezug von IP und DNS eingestellt.
(In der Anleitung von Proeschild steht noch am Ende Netzwerladressen/-räume vergeben und Zugriffsrechte vergeben, dass ist mir nicht ganz klar bzgl. der Umsetzung)

Entschuldigung für die epische Erläuterung.
Vielen Dank für Anregungen!
baerdoc
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von baerdoc »

Die Fritzbox speichert alle Netzwerkgeräte über deren MAC-Adresse. Die dazugehörige IP Adresse kann je nach Einstellung der Fritzbox bei jeder Neuanmeldung des Gerätes:
A) neu vergeben werden (das Gerät bekommt dann jedes mal eine andere IP-Adresse) oder
B) es erhält immer die gleiche IP-Adresse

In den Turbomed-Einstellungen können Sie für die Verbindung der Clienten zum Server entweder
C) den Server-Namen oder
D) die IP-Adresse benutzen.

Theoretisch funktioniert beides.
Haben Sie Option A) und D) gewählt, kann es passieren, dass der Server eine neue IP zugeordnet bekommt, die Clienten verweisen aber auf eine andere IP. Ergebnis: keine Verbindung
Benutzen Sie Option A) und C) kann es auch passieren (z.B. nach Aktualisierung der Fritzbox OS), dass der Servername bei den Clienten korrekt ist, trotzdem keine Verbindung zustande kommt und nochmals neu eingegeben werden muss.
Es scheint hier ein Fehler in der Namensauflösung zu bestehen.

Die aus unserer Erfahrung stabilste Verbindung ist:
1.) Alle Geräte erhalten in der Fritzbox eine feste IP
2.) Diese IP wird auch in den Netzwerkeinstellungen des Gerätes manuell vorgegeben
3.) in Turbomed benutzt man nur IP-Adressen

Allerdings kann es hierbei zu Problemen mit Ihrer gewünschten Konfiguration kommen, da Server und Notfallserver die gleiche IP bekommen und bei unterschiedlicher MAC-Adresse in der Fritzbox sich gegenseitig behindern.
Im Notfall müssten Sie den Server als erstes in der Fritzbox löschen (dauert häufig mehrere Minuten, bis die Fritzbox das realisiert hat), danach können Sie den Notfallserver anmelden.

Alternativ vergeben Sie Server und Notfallserver unterschiedliche IP-Adressen und müssen im Notfall die Netzwerkverbindung zu Server bei allen Clienten aktualisieren.
rfbdoc
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von rfbdoc »

Mit dieser Routine versuchte ich also meine Hausbesuchs-PC als Server in das Netzwerk zu implementieren, funktionierte aber leider nicht.(die Clients konnten den Server im Netzwerk immer noch nicht zugreifen)
Nach Ihrer Beschreibung haben Sie alles korrekt gemacht, vorausgesetz dass der Laptop ein 32bit System ist, und Sie deshalb den 32bit FOS gestartet haben, andernfalls müsste der 64bit FOS gestartet werden.

Wenn die Clients den Server nicht finden müsste folgendes gehen: TurboMed über die Grundeinstellungen starten, dann dort die Pfade unter Server, Serverpfad, PraxisDB und Dokumente auf den Ersatzserver einstellen.

Wenn es dann funktioniert die aktuelle global.ini und local.ini irgendwo speichern. Beim nächsten Moduswechsel brauchen Sie dann nur noch diese beiden Dateien einzukopieren. Ich mache das per batch, damit kann ich mit einem Klick von einen auf den anderen server umswitchen.
Auch ich arbeite mit festen IP im Netz. Zur Sicherheit auch die Farbeinstellungen für den Ersatzserver anders als für den Hauptserver einstellen, dann sieht man gleich auf welchem Server man arbeitet.
R.F.B.
Randolf
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von Randolf »

Hallo
auch von mir ein Dank für die klare Darstellung der Netzwerkparameter. Wollte schon immer mal fragen. Sind es diese Vorgaben für die IP Vergabe, wenn man hier an verschiedenen Stellen von "sauberer Netzwerk Installation "liest ? oder was gehört da noch mit dazu, wenn man von dieser "sauberen Installation im Netzwerk "spricht? Danke Randolf
Hinner
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von Hinner »

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten! :-)

Ich werde mal gucken, welche Netzwerkeinstellungen wir jetzt haben in TM und Fritzbox und es entsprechend der obigen Beschreibung ändern.
Das wurde am Donnerstag vom Support zweimal geändert (zuerst IP, dann doch Servernamen in TM und feste IP in der Fritzbox)

Bezüglich der richtigen Bit Version des FastObjektServers dachte ich bisher, dass 32Bit Programme auch problemlos auf 64Bit Betriebssystemen ihren Dienst tun, deshalb habe ich den einfacheren Installationsweg mit der Aktivierung des 32 Bit FOS für mein Laptop mit 64Bit Windows durchgeführt.

Einen sonnigen Sonntag noch.

Marcus
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von DocMoritz »

Hallo,
Die aus unserer Erfahrung stabilste Verbindung ist:
1.) Alle Geräte erhalten in der Fritzbox eine feste IP
2.) Diese IP wird auch in den Netzwerkeinstellungen des Gerätes manuell vorgegeben
3.) in Turbomed benutzt man nur IP-Adressen
Gilt dies für eine Netzwerkumgebung ohne Domänencontroller? In einer Domäne würde doch Der Server die DNS Funktion übernehmen und wenn alle PCs feste IPs Adressen haben , würde Fritzbox nicht dazwischen funken , ggfs. könnte man DHCP Range der Fritzbox außerhalb der vergebenen festen IP Adressen der Domäne konfigurieren ( für evtl. Automatische Internetverbindung)
rfbdoc
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Re: Notfallserver Einrichtung, frgl. Netzwerkkonflikt

Beitrag von rfbdoc »

1.) Alle Geräte erhalten in der Fritzbox eine feste IP

Bei Domänencontroller Umgebungen nach meinem Verständnis nicht erforderlich.

Unter Windows Server 2016 arbeite auch ich nur mit festen IP Adressen für jeden Rechner. Bei der überschaubaren Größe unserer Heimwerker Netzwerke ist da ja kein Problem. "Man kennt sich persönlich :-) " .

In TurboMed mit IP Adressen zur arbeiten, wo es möglich ist, erhöht die Übersichtlichkeit, man weiß gleich welcher Rechner angesprochen ist.

Von daher könnte man sich den DNS Service ja eigentlich schenken ? Ja könnte man, allerdings ist aus lizenzrechtlichen Gründen ein Serverbetriebssystem für den Zugriff mehrerer Clienten auf den FOS Dienst erforderlich (?) und der bringt den DNS Service automatisch mit.
R.F.B.
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