Hallo,
also für den Serverumzug gibt es ein paar Dinge zu beachten. Zum ersten ist es die Entscheidung ob Sie eine komplette Neuinstallation oder einen Transfer der Installation durchführen wollen. Für eine komplette Neuinstallation empfehle ich die Unterstützung einer Firma die von CGM Authorisiert ist. Nur diese Firmen erhalten Zugriff auf das Installationskennwort, welches immer benötigt wird wenn ein Server neu installiert werden muss. Das nennt sich im Fackvokabular der Hersteller glaube Gebietsschutz. In meinen Augen ist es einfach nur Gängelung.
Falls Sie alles selber machen wollen, installieren Sie die selbe Turbomed Version, die Sie aktuell einsetzen, als Einzelplatzversion, im selben Pfad in welchem diese auf dem bisherigen Server installiert wurde. Für das Ifap empfehle ich die Einzelplatz Installation, es gibt hier sicher auch andere Meinungen hierzu, daher ist dies wirklich nur eine persönliche Empfehlung. Im Anschluss kann das komplette Turbomed Installationsverzeichniss vom bisherigen Server auf den neuen überspielt werden. Jetzt der wichtigste Teil, der Service "FastObjects Server" ist, was eine Einzelplatzinstallation von einer Serverinstallation unterscheidet. Die Server Datei wird auch in einer Einzelplatzinstallation immer mit installiert und ist unter "C:\TurboMed\Programm\FastObjects64\FastObjectsServer64.exe" zu finden. Um den Service ordentlich installieren zu können, werden auch noch die Konfigurationsdateien poet.cfg und ptserver.cfg benötigt. Da Sie aber vom bisherigen Server alles kopiert haben, sind diese bereits vorhanden. Um den Service einrichten zu können empfehle ich folgenden Powershell Befehl:
Code: Alles auswählen
New-Service -Name "FastObjects Server (x64) 12.0" -BinaryPathName "C:\TurboMed\Programm\FastObjects64\FastObjectsServer64.exe -config C:\TurboMed\Programm\ptserver.cfg"
Der Service kann jetzt über Taskmanager -> Dienste gestartet werden. Im Anschluss sollten Sie den Starttyp noch auf "Automatisch" stellen, damit der Service mit jedem Start des Servers automatisch mit gestartet wird.
Für die Firewalleinstellungen können Sie im Turbomed Archiv im Ordner "..\Firewalleinstellungen" nachschauen. Hier finden Sie entsprechende Batch Scripte welche die Windows Firewall richtig konfigurieren. Der FastObjects Server wird über den Pfad der Ausführbaren Datei konfiguriert und nicht über einen Port. Alternativ empfehle ich einfach die Windows Firewall für einen ersten Test abzuschalten. Das Installationverzeichniss muss noch im Netzwerk Freigegeben werden, damit jeder Client sich dieses als Netzlaufwerk wieder einbinden kann.
Ich empfehle stark dem neuen Server die selbe IP Adresse und Hostnamen zu geben, wie dem bisherigen, damit ersparen Sie Sich unnötiges Umkonfigurieren aller Clients.
Je nachdem welche Dienste Sie sonst noch auf dem Server betreiben, müssen diese von Hand nachinstalliert werden. Bei mir ist es z.B. das HÄVG Prüfmodul, welches im Turbomed Archiv im Ordner "IV" zu finden ist. Dieses kann einfach gestartet werden und es installiert sich von selber. Im Einstellungsdialog das entsprechende Bundesland wählen und die Hausarztmodelle und die Abrechnungsmethode auf "Online" stellen. Im Anschluss den HzV USB Stick verbinden und Prüfen bzw. updaten.
Da Sie Hyper-V erwähnen und es in diesem sehr schwer ist einen USB Stick in eine VM durch zu reichen, empfehle ich mal aus eigener Erfahrung das Produkt utnserver Pro von SEH
https://www.seh-technology.com/us/produ ... r-pro.html mit welchen ich stressfrei USB Dongles an virtuelle Maschinen weiter reiche. Zusätzlich empfehle ich genug Arbeitsspeicher für die VM zu konfigurieren und zwar als fest zugewiesen, damit in diesen die Datenbank geladen werden kann, die größe korreliert in etwa mit der größe des Ordners "PraxisDB" im Turbomed Installationverzeichniss. Mit dem, überhaupt nicht dokumentierten Befehl, "C:\TurboMed\Programm\TMAdmin.exe /cachePraxisDB" geht das Turbomed die komplette Datenbank durch und Windows speichert automatisch in seinem Zwischenspeicher im Arbeitsspeicher die zuletzt geöffneten Dateien. Ich habe auf meinen Servern hierfür in der Aufgabenplanung einen Task angelegt, welcher den Befehl frühs vor Praxisöffnung ausführt. Damit werden vorhandene Daten aus der Praxisdatenbank direkt aus dem Arbeitsspeicher gelesen und nicht aus der Festplatte. Neue Daten werden auf der Festplatte abgespeichert. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass der schon etwas in die Jahre gekommene FastObjects Server in der Version 12.0, wie ihn CGM in Turbomed verwendet, manchmal etwas ungehalten auf das Filesystem Freeze von Backups reagiert. Daher empfehle ich Backups nur im abgeschalteten Zustand durchzuführen. Ich hatte zwar noch keinen Datenverlust in der PraxisDB aber mehrfach FastObjects Server die sich durch das Backup beendet hatten und damit verbunden anrufe frühs von den Praxen weil das Turbomed nicht funktioniert.
Aus naheliegenden Gründen kann ich hier keine step-by-step Anleitung anbieten, da ich weder die Systeme noch die Umgebung kenne. Auch kann ich keine weitere Hilfe anbieten, ich bitte dies zu entschuldigen

Ich empfehle für einen Umzug, wirklich die Hilfe von einem ITler der sich dies zutraut und sich mit den Systemen und Gegebenheiten vor Ort auskennt. Auch empfehle ich, aus leidiger Erfahrung, einen von CGM Autorisierten Dienstleister in der Hinterhand zu haben. Meiner kennt sich mit den Innereien von Turbomed sehr gut aus und hat auch Zugriff auf etwaige Tageskennwörter.
Das genannte Vorgehen habe ich aus meinem Kopf extrahiert und es entspricht den Arbeiten, welche ich damals durchgeführt habe um den Praxisserver von meinem Linux System auf ein Windows System zu migrieren. Ich hoffe ich konnte Ihnen oder Ihrem ITler eine gute Vorstellung davon geben, welche Teile die Einzelplatzinstallation von einer Serverinstallation unterscheidet. Ich hoffe ich habe nichts wesentliches vergessen.
Natürlich sind alle Angaben ohne Gewähr und für etwaige Schäden bin ich nicht haftbar. Ich hoffe das versteht sich von selber, ist ja hier ein Hilfe zur Selbsthilfe Forum
Schönen Gruß
Alexander Meckelein