BMP: "ungültige PZN"

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libelle17
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BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von libelle17 »

Liebe Kollegen,
hat noch jemand plötzlich in alten "bundeseinheitlichen Medikamentenplänen" Zeilen mit "ungültige PZN"? ich befürchte, dass normalerweise nur die PZN und nicht Medikamentenname und Dosisstärke in der Turbomed-Datenbank gespeichert wird, und wenn diese aus der jeweils jüngsten ifap-Datenbank verschwindet (z.B. weil das Präparat der Firma XY außer Handel kommt), dann wird der alte Medikamentenplaneintrag aus Turbomed in ifap zur "ungültigen PZN", da diese nicht mehr übersetzt werden kann.
Womit der BMP keine ärztliche Dokumentation mehr wäre, da er von Quartal zu Quartal verwelkt.
Wäre dann ein ziemlich primitiver Konstruktionsfehler.
Könnten wir ggf. für den bezahlten Preis Nachbesserung einfordern?
Wer haftet für den Dokumentcharakter unserer Software? Der Hersteller? Der Genehmiger? Oder natürlich der Betreiber?
Hier könnten wir vielleicht mal eine Gruppeninitiative der Betreiber brauchen (die gleich auch so manches andere wie die vor Jahrzehnten rudimentär umgesetzte standardisierte gebührenfreie Wechselmöglichkeit zwischen den Softwaren laut einfordern könnte).
Falls meine o.g. Befürchtung richtig ist, dann müßte ifap z.B. eine Datenkbanktabelle mitführen mit den vormaligen PZN und deren Bedeutung.
So etwas müßten wir dann nachträglich verlangen.
Ich hoffe nur, dass ausrangierte PZN nicht neu vergeben werden.
Viele Grüße, G.Schade
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
libelle17
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von libelle17 »

Inzwischen ist bei mir in einem Fall auch schon außer "unültige PZN" der ursprüngliche Medikamentenname dort gestanden. Vielleicht hat Turbomed oder ifap den Mangel selbst schon erkannt und dahingehend behoben? Hat noch jemand mit der aktuellen Version 18.1.2 und dem letzten ifap das eine oder andere Verhalten beobachtet? Auf eine Antwort der Turbomed-Hotline warte ich noch.
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
Kasimir
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von Kasimir »

Ich habe auch Fälle, in denen im BMP eine ungültige PZN steht und kein Medikamentenname mehr.
Das ist natürlich toll und verbessert die Freude am Arbeiten mit diesem untauglichen Instrument.

Aufgefallen ist mir dieser Fehler bei Patienten, die die Amlodipin/Valsartan-ratiopharm-Tbl. verordnet bekommen hatten.
Hintergrund ist meiner Meinung nach der Umstand, dass Novartis eine Patentklage erhoben hat und damit die Generika wieder vom Markt verschwunden sind.
So ist es passiert, dass das entsprechende Medikament samt PZN aus dem Ifap-Praxiscenter verschwunden ist, und da sich der BMP nur an der PZN orientiert, irrt er nun orientierunglos in der Gegend herum.
Wenn ich das richtig sehe, ist dieser Eintrag "ungültige PZN" nicht nur beim Aufrufen eines neuen BMP, sondern auch (sozusagen rückwirkend) auf den bereits vor Wochen erstellten, und nur noch im Ansichtsmodus verfügbaren, BMPs erschienen.
Der CGM erlaubt also in meinen Augen keinen Nachweis der Medikamentenhistorie, und dass ich als Arzt deshalb mehr oder weniger raten muss, welcher Eintrag da vorher im Medikamentenplan stand, das ist Dilettantismus der Programmierer.
Das Problem ist, wie der ganze BMP, nicht vernünftig durchdacht.
Viele Grüße
Kasimir
Max
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von Max »

Kasimir hat geschrieben:Ich habe auch Fälle, in denen im BMP eine ungültige PZN steht und kein Medikamentenname mehr.
Das ist natürlich toll und verbessert die Freude am Arbeiten mit diesem untauglichen Instrument.

Aufgefallen ist mir dieser Fehler bei Patienten, die die Amlodipin/Valsartan-ratiopharm-Tbl. verordnet bekommen hatten.
Hintergrund ist meiner Meinung nach der Umstand, dass Novartis eine Patentklage erhoben hat und damit die Generika wieder vom Markt verschwunden sind.
So ist es passiert, dass das entsprechende Medikament samt PZN aus dem Ifap-Praxiscenter verschwunden ist, und da sich der BMP nur an der PZN orientiert, irrt er nun orientierunglos in der Gegend herum.
Wenn ich das richtig sehe, ist dieser Eintrag "ungültige PZN" nicht nur beim Aufrufen eines neuen BMP, sondern auch (sozusagen rückwirkend) auf den bereits vor Wochen erstellten, und nur noch im Ansichtsmodus verfügbaren, BMPs erschienen.
Der CGM erlaubt also in meinen Augen keinen Nachweis der Medikamentenhistorie, und dass ich als Arzt deshalb mehr oder weniger raten muss, welcher Eintrag da vorher im Medikamentenplan stand, das ist Dilettantismus der Programmierer.
Das Problem ist, wie der ganze BMP, nicht vernünftig durchdacht.
In der als .pdf-Datei in der Karteikarte gespeicherten Version müsste der Eintrag aber noch zu finden sein, oder?
Kasimir
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von Kasimir »

Ja.
Also nur die auch wirklich ausgedruckten Pläne sind ok.
Manchmal ändert man aber vielleicht etwas nur im Gespräch am Telefon, dann druckt man ja nicht gleich den Plan neu aus...
Viele Grüße
Kasimir
libelle17
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von libelle17 »

von Turbomed habe ich, schon am 27.2.18, folgende witzige Antwort erhalten, die ich jetzt erst gesehen habe:

"
Sehr geehrtes Praxisteam,
bzgl. Ihres Anliegens BMP was wir weitergeleitet haben an unsere Entwickler und diese haben Rückinfo von der IFAP erhalten.
Diese Information haben wir von der IFAP erhalten:
Behandlung ungültiger PZN im Plan: In einem BMP können gelöschte und unbekannte PZN enthalten sein. Um darauf hinzuweisen, wird das Feld Handelsname bei gelöschten oder unbekannten PZN jetzt rot eingefärbt.
Zudem wird im Feld Handelsname nun bei gelöschten PZNs zusätzlich zur PZN der Lang Name angezeigt, wenn diese in den letzten 12 Monaten vor dem aktuellen Datenstand veröffentlicht wurden.
Das Löschdatum ist im Tooltip ersichtlich.
Alle anderen PZN werden als unbekannt dargestellt.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung
Mit freundlichen Grüßen
Ihr CGM TURBOMED L1 Support Professional
"
Ich habe mir daraufhin erlaubt, neben einer entrüsteten Antwort an Turbomed auch folgende Anfrage an die KV zu richten:
Kassenärztliche Vereinigung

Sehr geehrte Damen und Herren,
leider mußte ich feststellen, dass unser Bundeseinheitlicher Medikamentenplan, der uns von CGM verkauft wurde, in Wirklichkeit aber von ifap verantwortet zu werden scheint, nicht dokumentenecht ist!
Wenn ein Medikament außer Vertrieb gerät, dann wird es nämlich nachträglich aus dem Plan gelöscht! Manchmal steht wenigstens noch der alte Name mit dabei, manchmal auch nicht, die Dosierung sowieso nicht.
Somit muß ich mich entscheiden, ob ich das Gesetz über den Bundeseinheitlichen Medikamentenplan breche oder die ärztliche Dokumentationspflicht!
Wozu raten Sie mir?
Aufgrund verschiedener Gesetze und Regelungen, darunter zuletzt der Telematik, bin ich ja komplett dem Softwareanbieter ausgeliefert, deshalb dürften Sie auch nicht antworten, das sei meine Verantwortung.
Mit freundlichen Grüßen und bestem Dank im Voraus, G.Schade
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von libelle17 »

P.S.: Falls weitere Kollegen sich zur Lösung des Problems an den Healthcare-Sychronizer ihres Vertrauens wenden wollten, würde es mich sehr freuen. Ich habe folgendes geschrieben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte erklären Sie mir, wie mit den untenstehenden Regeln
(Anm: d.h., die o.g. Antwort der Turbomed-Hotline)
meine Dokumentationspflicht (10 Jahre) gewahrt wird, wenn bereits nach 12 Monaten der Medikamentenname bei ausrangierten PZN verschwindet, ganz abgesehen davon, dass dadurch auch die ärztliche Behandlung in vielen Fällen gestört wird, und Schadensersatzansprüche z.T. erst nach 30 Jahren verjähren!
Habe ich den BMP von Ihnen oder von ifap gekauft?
Bitte lösen Sie das Problem rasch und befriedigend, wenn Sie schon mit so großspuriger Reklame überall auftreten!
MfG, G.Schade
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
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Re: BMP: "ungültige PZN"

Beitrag von libelle17 »

Da ich Zweifel bekommen habe, ob sich Turbomed überhaupt im Klaren ist, um was es geht, habe ich meine Protestschreiben noch um folgendes Beispiel erweitert:
Erlauben Sie mir, den schweren Mangel Ihres Bundeseinheitlichen Medikamentenplans anhand eines realistischen Beispiels zu erläutern:
Der Patient Franz Streß kommt innerhalb von 6 Monaten 7 Mal zu mir wegen entgleistem Bluthochdruck. Jedesmal ändere ich die Medikation, bis zuletzt die Blutdruckwerte im Zielbereich liegen. Dazu brauche ich zuletzt gleichzeitig 5 Präparate, und zwischenzeitlich hatte ich 4 weitere versucht, die Herr Streß z.T. nicht vertragen hat.
Nach 13 Monaten ruft mein Kollege Dr. Horst Kannsbesser an, wo der Patient zwischenzeitlich in Behandlung ist, und bittet telefonisch meine Mitarbeiterin um die Vormedikation, da Herr Streß seinen von mir ausgedruckten bundeseinheitlichen Medikamentenplan verloren hat. Meine Mitarbeiterin faxt ihm den Medikamentenplan von vor 13 Monaten, der damals noch ganz normal aussah, während auf dem Fax aber jetzt zwei Präparate durch „unbekannte PZN“ ersetzt sind.
Dr. Kannsbesser ist ratlos.
Drei Jahre später stirbt Herr Streß an einem Schlaganfall. Sein Sohn und dessen Anwalt sind überzeugt, das liegt daran, dass ich Herrn Streß seinerzeit nicht kunstgerecht behandelt hätte.
Ich drucke zum Gerichtsverfahren sämtliche alten Medikamentenpläne aus. Leider haben mehrere Generikafirmen zwischenzeitlich ihr Sortiment geändert, so dass auf den Ausdrucken nur ein Präparatename und bis zu 4 „unbekannte Pharmazentralnummern“ stehen.
Mein Anwalt lacht mich aus.
Eine alte Turbomed-Datensicherung nützt mir auch nichts, denn auch dort sind nur die PZN statt den Präparatenamen gespeichert.
Außerdem kann natürlich nicht für jeden Blick in eine alte Akte eine alte Medikamentendatenbank installiert werden, oder???

Wie war die ärztliche Dokumenation bitte bei der Planung Ihrer Umsetzung des Bundeseinheitlichen Medikamentenplans gedacht???
Hat ihn jemand zertifiziert und was haben ggf. die sich dabei gedacht?
Was schlagen Sie mir und allen meinen Leidensgenossen ab sofort vor?
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
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Beitrag von libelle17 »

meine ganze Beschwerde ist hinfällig, da die Dokumentationspflicht im Fall des Ausdrucks eines BMP mit der automatisch erzeugten PDF-Datei erfüllt wird. Entschuldigung!
Gerald Schade, Mittermayerstraße 13, 85221 Dachau, Tel. 08131 616380
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