windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

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avoelker
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windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von avoelker »

da der Support von Windows Server 2008 im Januar 2020 auslaufen wird, war es an der Zeit für einen neuen Server im Praxisbetrieb - alter Fujitsu Server Baujahr 2011.
Zunächst hatte ich mit dem Gedanken gespielt, einen alternativen Linux-Server aufzusetzen.
Trotz aktueller Hardware (Fujitsu Primergy TX1310 M3 Tower Server Intel Xeon E3-1225v6, 8GB RAM, 2x 1TB HDD, 250W NT) für 580 Euro war es mir nicht möglich, ein aktuelles Ubuntu 18.04 mittels Live- bzw. alternate Installation inklusive Software-RAID zu etablieren - siehe Forum TurboMed Linux. Irgendwann war der Kommandozeilen-Frust einfach übermächtig.
Dann führte der Weg zurück zu Microsoft - Windows Server 2019 Essentials als Probeversion kostenlos als Download, Product-Key zur problemlosen Aktivierung über ebay :D
Die Installation war nach Einbinden des aktuellen LSI-MegaRAID Treibers als RAID 1 mit zwei Festplatten in 20 Minuten erledigt.
Nach Installation des Grundsystems und Einbinden einiger Basic-Programme (Adobe Reader, Firefox, CCleaner, WinRAR, Word) erfolgte die Umstellung im Praxisbetrieb auf statische IP und Installation der Server-Rollen Active Directory Domänencontroller und DNS-Server. Anfangs rebellierte die Netzwerkerkennung und wollte das Praxisnetzwerk nicht als Domänennetzwerk akzeptieren. Nach ein paar Tricks in der regedit unter NetworkProfiles (category 2) war dies Problem beseitigt.
Danach erfolgte die spannende TurboMed-Installation als Einzelplatzversion - wie im Wiki beschrieben.
Lizenzordner Mustermann gelöscht und Bintab-Datei in das TurboMed-Verzeichnis kopiert, aktuelle PraxisDB in TurboMed kopiert, in den Grundeinstellungen auf Mehrplatz umgestellt, FOS 12.0 x64 als Dienst etabliert, Ordner TurboMed und ifapDB freigegeben - und dann der erste TurboMed-Start mit Zicken - Praxis-Dict nicht gefunden.
Frust - google-Recherche - Datei ptserver.cfg im falschen Verzeichnis - das hatten wir doch schon mal vor circa 2 Jahren - ein regedit mit Korrektur des imagepath für den FOS [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\FastObjects Server]
C:\Turbomed\Programm\FastObjects64\FastObjectsServer64.exe -config "C:\Turbomed\Programm\FastObjects64\ptserver.cfg"
führte schließlich zum meckerfreien TurboMed Start - voila
Da werkelt er nun der neue Server fast and furious ohne Mucken - mit bordeigener Firewall, Virenschutz und Backup - ohne (siehe 80 Euro monatlich Telematik-Infrastuktur) Mehrkosten :-)
Den Preis des Productkey (ebay) verrate ich lieber nicht :mrgreen: (14 Euro)
Das Kofler-Buch Ubuntu-Server habe ich meinem Sohn vermacht (den alten Server auch) - der will schließlich PC-Schrauber werden :)

jetzt erstmal ein Post-Server-Installations-Bier

schönes Wochenende

A. Völker
Forti
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von Forti »

Moin,

das klingt doch klasse.

Allerdings hab ich noch ´n erhobenen Zeigefinger über :)

WinRAR ist im geschäftlichen Umfeld lizenzpflichtig. Wie wäre es mit 7-Zip?
CCleaner. Dito. 19,95 pro Jahr und Gerät. Alternative? Unbekannt.

Windows-Server über eBay: Hat der Verkäufer nur einen Produktkey oder eine Lizenz (mit Produktkey) verkauft? Das ist ein Unterschied, wobei Sie letztlich selbst verantwortlich sind, dass es sich um eine Lizenz handelt.
Da auch Essentials regulär mit einem COA verkauft wird, hätte ich Zweifel. Es gibt
Im Regelfall geht es gut, denn die meisten Keys stammen aus MSDN oder Educations (Volumen-Lizenzen usw.) und KÖNNEN aktiviert werden (z.B. 5 x, bis telefonische Aktivierung möglich und später oftmals nicht mehr möglich ist) - sind aber nur lizenziert für den bei MS namentlich bekannten Kunden.
Gut gehen heißt nicht gut sein. Und WENN tatsächlich mal ein Audit passieren sollte, übt man sich halt in Schadenbegrenzung.
Die OEM-Version kostet zwischen 350 und 400 Euro, von Resellern oft zwischen 200 und 250 Euro.

Anyway: Glückwunsch zum schnellen Erfolg :)

vg
Forti
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Beste Grüße
Forti
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RAMöller
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von RAMöller »

Das klingt spannend.
Zu Hause haben wir eine Universion (2019 datacenter) die kostet gar nichts, regulär so 6.000$. Alle Kerne freigeschaltet.
Ist halt etwas für die Studis, die hier gerne an allem herumexperimentieren.

Im Praxisbetrieb wäre ich da sehr, sehr zurückhaltend und 500$ für die Essentialsversion einsetzen oder andere Lösungen nutzen, die günstig sind.

Die Begründung für dieses Vorgehen dürfte wohl eindeutig sein. Außerdem kann es sein, dass die Ebay-Lizenz später deaktiviert wird, das nervt dann ziemlich.
lcer
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von lcer »

Sorry,

dass heute immer noch so rumgemurkst wird kann ich so langsam nicht mehr nachvollziehen.

CCkeaner und Registryhacks zeugen von mangelnder Sachkenntnis bezüglich Microsoft Server. Lizenzverstöße werden als Kavaliersdelikt angesehen? Dass es unter Linux kostenpflichtige Enterprice-Versionen gibt, die dann auch auf „aktueller Serverhardware“ laufen, hat auch noch keiner gehört?

Mein Gott, verdient Ihr alle wirklich so schlecht, dass das Geld für ordentliche IT gespart werden muss? Als Arzt ist es sicher nicht ehrenrührig, wenn man hier und da einen Fachmann zu Hilfe holt, der weiß was er tut. Und dass man den Bezahlt, ist dann eigentlich auch in Ordnung. Ebenso ist es in Ordnung, wenn man Geld für Software bezahlt, durch deren Nutzung man seinen Praxisbetrieb sicherstellt.

Die eigene Praxis-EDV ist heute aus dem Praxisworkflow nicht mehr wegzudenken. Kann man sich tatsächlich Betriebsausfälle wegen einer deaktivierten Serverlizenz leisten? Oder Probleme wegen einer Fehlkonfiguration. Oder Probleme wegen Datenschutzvorfällen?

Ich mache die Dinge an meiner PraxisIT selbst, die ich beherrsche. Für das was darüber hinaus geht, habe ich ein zuverlässiges Systemhaus (nein, das ist nicht der Turbomed-Partner). Und natürlich gibt es für alles gültige Lizenzen und da wo es sinnvoll ist, auch Wartungsverträge (zum Beispiel für die Serverhardware).

Kopfschüttelnde Grüße

lcer
danspie
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von danspie »

Icer schrieb:
Die eigene Praxis-EDV ist heute aus dem Praxisworkflow nicht mehr wegzudenken. Kann man sich tatsächlich Betriebsausfälle wegen einer deaktivierten Serverlizenz leisten? Oder Probleme wegen einer Fehlkonfiguration. Oder Probleme wegen Datenschutzvorfällen?
Stimme ich ihnen vollkommen zu! Daten sind einfach wertvoll! Kein Mensch würde auf die Idee kommen, sein Geld einer Bank anzuvertrauen, die mit einer EDV-Konfiguration arbeitet, die einem selbstgebastelten Heimnetz entspricht. Aber viele Kollegen gehen mit den Gesundheitsdaten ihrer Patienten so um, als ob diese Daten komplett wertlos seien! Wir brauchen uns nicht zu wundern, wenn dann die Politik zentrale Patientenakten einführt!
SFeu
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von SFeu »

Liebe Kollegen,

ich sehe die Sache etwas anders: in meiner Anfangszeit hatte ich die Ehre, in meiner Praxis mehrere „Spezialisten“ einreiten zu sehen, um PC-Probleme zu beheben, die Serverinstallation durchzuführen, Lizenzen zu erweitern usw. Was sich mir/uns da an Arroganz, Unwissen bot und was schließlich für Rechnungen ins Haus flatterten, führte bei mir zu Präsynkopen. Da hätte ich 20 Hausbesuche fahren müssen, um allein die Service-Anfahrtspauschale eines Technikers zu verdienen.
Ihrkönntmichmal…irgendwann stellten wir fest, dass das Betreiben eines kleinen peer-to-peer Netzwerkes kein Hexenwerk/Raketentechnik ist und auch die Neuinstallation eines Servers ohne Gefahr für Leib und Leben und die kostbaren Patientendaten zu bewerkstelligen ist.

Ergo: Glückwunsch an den Kollegen zur erfolgreichen Serverinstallation. Das Bier hat er sich verdient.
Die Sache mit den eBay-Lizenzen ist allerdings diskutabel, wie vor etwa 4 Wochen auch in einer c’t-Ausgabe beschrieben.
lcer
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von lcer »

ich sehe die Sache etwas anders: in meiner Anfangszeit hatte ich die Ehre, in meiner Praxis mehrere „Spezialisten“ einreiten zu sehen, um PC-Probleme zu beheben, die Serverinstallation durchzuführen, Lizenzen zu erweitern usw. Was sich mir/uns da an Arroganz, Unwissen bot und was schließlich für Rechnungen ins Haus flatterten, führte bei mir zu Präsynkopen. Da hätte ich 20 Hausbesuche fahren müssen, um allein die Service-Anfahrtspauschale eines Technikers zu verdienen.
Da stimme ich zu, insbesondere trifft diese Beschreibung auf 4 von 4 Arztsoftware-Partnerfirmen zu, die ich kennenlernen durfte.
Die Sache mit den eBay-Lizenzen ist allerdings diskutabel, wie vor etwa 4 Wochen auch in einer c’t-Ausgabe beschrieben.
Das wird ständig diskutiert, wurde oben aber auch schon angemerkt. Lizenz ist nicht gleich Aktivierung. Dass die ct als Mainstream-EDV-Boulevardblatt ihr Klientel bedient ist auch klar. Ich weiss übrigends nicht, ob 20 Hausbesuche tatsächlich so schlecht bezahlt werden. Da wird meist vergessen, dass auch er Grundkomplex und diverse DMPs abgerechnet werden können. Ganz abgesehen von den Pflegeheimchipkartenpatienten.

Ein Peer-Peer Netzwerk ist jedenfalls entweder ein gewaltiges Sicherheitsproblem oder - wenn sicher - ein gewaltiges Administrationsmonster.

Wie wäre es statt mit der CT mit etwas aktueller Fachliteratur?
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/ITGru ... _node.html
https://www.bundesaerztekammer.de/filea ... 3.2018.pdf

Grüße

lcer
SFeu
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von SFeu »

Für mich gut verständlich formuliert:

https://www.heise.de/select/ct/2019/1/1546165282580014
avoelker
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von avoelker »

Upps, was habe ich den hier für eine Diskussion losgetreten!
lcer hat geschrieben:CCkeaner und Registryhacks zeugen von mangelnder Sachkenntnis bezüglich Microsoft Server.
ad Icer - vielen Dank für die konstruktive Kritik, zu der ich folgendes anmerken möchte:
Einen Windows Server aufzusetzen, sollte nicht nur von professionellen IT-Spezialisten, sondern auch von einer Person mit soliden IT-Grundkenntnissen zu handeln sein.
Bevor der Rechner ins Praxisnetz implementiert wird, werden sämtliche Sicherheits- (Hardware- und Software-Firewall, aktualisierter Virenschutz) und Datenschutzmassnahmen (sichere Passwortvergaben) etabliert. Der CCleaner diente nur dazu, in der Installationsphase den Installationsdatenüberschuß sowie ungültige Registrierungseinträge zu entfernen. Danach hat er im laufenden Praxisbetrieb keine Daseinsberechtigung mehr, Punkt.
lcer hat geschrieben:Mein Gott, verdient Ihr alle wirklich so schlecht, dass das Geld für ordentliche IT gespart werden muss? Als Arzt ist es sicher nicht ehrenrührig, wenn man hier und da einen Fachmann zu Hilfe holt, der weiß was er tut. Und dass man den Bezahlt, ist dann eigentlich auch in Ordnung. Ebenso ist es in Ordnung, wenn man Geld für Software bezahlt, durch deren Nutzung man seinen Praxisbetrieb sicherstellt.
Leider ist uns Medizinern ein rationales Kostenbewusstsein in den verganenen Jahren sukzsessive abtrainiert worden. Das aktuellste Beispiel ist die Telematikinfrastrutur mit ihren Ersteinrichtungskosten von 3.500 Euro und ihren monatlichen Folgekosten von 85 Euro (zugegebenermassen rückfinanziert von den gesetzlichen Kostenträgern).
Auch die fast im Jahresrhythmus steigenden TurboMed-Softwaregebühren werden stillschweigend akzeptiert.
Hat irgendein Produkt (Gerät, IT-Hardware, Software, Dienstleistung u.ä.) das Label Aesculapstab, werden per se massive Mehrkosten automatisch implementiert - worüber sich kaum jemand echauffiert.
Die damalige Erstausstattung meiner Praxis vor 15 Jahren mit IT-Hardware, Microsoft- und TurboMed-Lizenz (1 Windows 2000-Server, 4 Windows XP-Arbeitsplätze, Drucker und Fax etc.) hat circa 20.000 Euro verschlungen.
Wir erhalten für die Behandlung eines Patienten in hausärztlichen Notdienst eine gedeckelte Pauschale von 25 Euro brutto (egal ob Fusspilz oder Reanimation) - die Anfahrpauschlen und Stundensätze von Schlüsseldiensten und IT-Kümmerern sehen da bei weitem anders aus.
lcer hat geschrieben:Die eigene Praxis-EDV ist heute aus dem Praxisworkflow nicht mehr wegzudenken. Kann man sich tatsächlich Betriebsausfälle wegen einer deaktivierten Serverlizenz leisten?
Den Kritikpunkt mit der ebay-Lizenz sehe ich vollkommen ein und gelobe Nachbesserung durch Erwerb einer Vollversion von Windows Server 2019 Essentials.
lcer hat geschrieben:Ein Peer-Peer Netzwerk ist jedenfalls entweder ein gewaltiges Sicherheitsproblem oder - wenn sicher - ein gewaltiges Administrationsmonster.
Diese Aussage klingt wie eine Kostenrechtfertigung aus dem Munde eines Systemhausmitarbeiters.
Ein Praxisdomänennetzwerk mit vier Arbeitsplätzen abzusichern, und auf dem aktuellen Stand zu halten ist, ist sicherlich keine Hexerei und hat mit der Administration eines komplexen Unternehmensnetzwerkes nun so wirklich gar nicht viel Gemeinsamkeiten.

Allen eine schöne Woche und denkt immer daran
- es gibt auch noch ein Leben nach dem Praxisbetrieb :wink:

A. Völker
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Re: windows server 2019 Essentials erfolgreich aufsetzen

Beitrag von lcer »

Hallo ,

20000€ auf 5 Jahre abgeschrieben sind 160€ im Monat.

Ich kann aber den Kostenvorwurf an die Aeskulapsoftwarrhersteller gut nachvollziehen. Neulich hatte ich mir ein Wechselangebot für ein anderes System machen lassen. Die primären Lizenzkosten wären genauso hoch wie die Wartungskosten für die nächsten 12 Jahre gewesen. Da kann man von ausgehen, dass der Verkäufer gut und der Service schlecht ist. Und am liebsten hätten sie mir auch noch neue DesktopPCs verkauft.

Grüße

lcer
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