Abschalten der TI-Anbindung - technisches und rechtliches

Fragen, Anregungen oder Tipps und Tricks? Hier ist der erste Anlaufpunkt.
Nicht sicher, wo ein Thema hingehört? Hier hinein - wir kümmern uns! :)

Moderator: Forum Moderatoren

Forumsregeln
TM-Startforum - "offen für alle Themen".
Beiträge, die in einen anderen Bereich passen, werden bei Bedarf verschoben.
Antworten
Benutzeravatar
Thomas
Beiträge: 646
Registriert: Dienstag 27. Februar 2007, 09:24
17
Hat sich bedankt: 30 times
Bedankt: 31 times
Kontaktdaten:

Abschalten der TI-Anbindung - technisches und rechtliches

Beitrag von Thomas »

In der Praxis ist die TI installiert worden. Zweimal schon hakte es massiv. In beiden Fällen antwortete der Konnektor nicht auf einen Netzwerk-Ping - eigentlich eine grundlegende funktionelle Sache. Im Display des Konnektors stand nichts besonderes. In beiden Fällen half es, den Konnektor neu zu starten (Ziehen des Stromsteckers, warten, wieder Reinstecken). Das hat aber jedes Mal eine Viertelstunde Stress und Panik verursacht, weil keine Karten eingelesen werden konnten, TM keine wirklich sinnvolle Meldung ausgab und das Display des Konnektors normal aussah (wobei "normal" von einem EDV-Laien gar nicht beurteilt werden kann). Das mag ich im normalen Praxis nicht haben. Wenn ich mal nicht da bin, um das Problem zu erkennen und zu beseitigen, ist der Betrieb auch länger empfindlich gestört.

Ich möchte also die TI sicherheitshalber erst mal wieder abschalten und die alten eGK und auch ganz alte MKT+ Kartenleser wieder verwenden - die haben wir bei der TI-Installation auch gar nicht erst abgebaut, die wurden seitdem von TM nur nicht mehr angesprochen.

Die technische Lösung zum Abschalten sieht so aus:

1. Der eGK-Leser Orga 6141 muss deaktiviert werden. Hat man einen anderen (alten) (eGK) Leser unter Sonstiges -> eGK -> Lesegeräte stehen, so kann der einfach aktiviert werden und dieser Punkt ist erledigt. (Der Orga 6141 muss NICHT gelöscht werden, der kann drin bleiben, damit er später beim Reaktivieren der TI gleich da ist. Löschen kann man ihn sowieso nicht so einfach.) Hat man jedoch normalerweise in diesem Programmpunkt gar keinen Kartenleser stehen und nutzt stattdessen die Grundeinstellungen -> eGK-Leser -> eGK-Lesegerät MKT+ mit Auswahl der seriellen Schnittstelle, dann kann man den Orga 6141 nur über einen Umweg deaktivieren: Man installiert temporär einen beliebigen Leser unter Sonstiges -> eGK -> Lesegeräte (völlig egal, welcher und mit welchen Einstellungen). Danach aktiviert man den (wodurch der Orga 6141 deaktiviert wird). Und dann löscht man den temporären Leser wieder. Zurück bleibt ein deaktivierter Orga 6141.

Das reicht eigentlich schon. Man bekommt aber bei jedem Start von TM einen Warnhinweis, dass kein Kartenleser für den Betrieb mit der TI und der entsprechenden Mandantennummer registriert sei. Nachdem man diesen Hinweis aber weggedrückt hat, kann man normal arbeiten und auch das Lesen über die alten Kartenleser funktioniert wieder.

Möchte man die TI komplett in der ganzen Praxis deaktivieren und damit auch diese Meldung loswerden, so muss man

2. In den Praxisdaten das Häkchen bei "Anbindung an einen Konnektor zulassen" wegmachen. Nach einem Neustart von TM ist die TI komplett deaktiviert. (Natürlich läuft der Konnektor noch und kann andere Dienste, z.B. die Anbindung an KV-Safenet nach wie vor erledigen. Nur TM arbeitet wieder wie früher.)

Alle anderen Optionen sollte man dabei wohl so lassen, wie sie sind, also insbesondere braucht der Konnektor nicht gelöscht zu werden und auch die SMB-Seriennummer in den Praxisdaten lässt man drin.

Möchte man die TI wieder aktivieren, macht man die Schritte also einfach rückgängig, d.h. man setzt das in den Praxisdaten entfernte Häkchen wieder und aktiviert den Orga 6141.


Soweit die Technik.

Allerdings macht man dann natürlich keinen Versichertenstammdatenabgleich (VSDM) mehr. Die Frage ist, ob einem die KV daraus irgendwann einen Strick dreht. Das ist nicht so ganz eindeutig geregelt. Zwar ist der Arzt ja verpflichtet, ab 1.1.2019 den VSDM durchzuführen, sofern er keinen 1% Honorarabzug in Kauf nimmt. http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/291.html Abs. 2b sowie http://www.kbv.de/media/sp/04a_elektr._ ... skarte.pdf Anhang 1 Punkt 1.3. Auf der anderen Seite gilt die Verpflichtung, überhaupt den VSDM durchzuführen, ja erst ab 1.1.2019. Kann man der Praxis dann einen Strick drehen, wenn die TI installiert wurde, dann aber nicht genutzt wird? Ist ja eigentlich auch nichts anderes, als wenn die Praxis ausschließlich über die alten mobilen Leser einlesen würde, denn für die gibt's ja noch keine TI-Lösung und es MÜSSEN zurzeit (Stand 18.2.2018) die alten Leser weiter genutzt werden. Notfalls könnte ich mir auch vorstellen, den VSDM an einem Platz der Anmeldung zu nutzen, und am anderen den normalen, alten Vorgang. Dann würde ich statistisch etwa 50% der Karten verifizieren, aber eben nicht alle. (Ich könnte aber sowieso nie 100% verifizieren, solange ich noch meinen alten mobilen Leser nutzen MUSS.) Oder ich nutze an beiden Anmeldeplätzen die alten Leser, damit die Praxis völlig sauber und störungsfrei läuft, und lese an einem unwichtigen Platz eine Handvoll Karten mit VSDM über die TI ein, damit die Kassen wenigstens ein paar Karten geprüft bekommen. Mein Problem, dass bei stockenden Konnektoren der Praxisbetrieb empfindlich gestört ist und der Praxis ein gewisser Selbstschutz zugestanden werden muss, ist ja nicht einfach von der Hand zu weisen.

Was meinen Sie dazu? Darf ich die TI einfach wieder komplett deaktivieren und - nach den ersten paar Karten - keinen VSDM mehr machen, bis die Frist zum 31.12.2018 abläuft. (Bzw. wann auch immer sie abläuft, nachdem sie vielleicht nochmal verlängert wurde.)

Viele Grüße,
Thomas
Frankolas
Beiträge: 242
Registriert: Sonntag 18. Januar 2009, 11:07
15
Wohnort: Stralsund
Hat sich bedankt: 28 times
Bedankt: 23 times

Re: Abschalten der TI-Anbindung - technisches und rechtliche

Beitrag von Frankolas »

Warum soll man die TI nicht nochmal wieder herausnehmen dürfen, wenn es im Praxisablauf hakt.
Sanktionen bekommt man doch erst ab 01.01.2019 eben mit diesen 1% Abzug.
Es ist halt noch eine Übergangsfrist.
Interessant wäre für mich, wer steht für den Praxisausfall bei nicht funktionierender TI oder nicht
erreichbarem Server für den Stammdatenabgleich gerade. Sowas kann man schließlich auch
monetär beziffern.
moose
Beiträge: 559
Registriert: Sonntag 29. November 2009, 19:42
14
Bedankt: 1 time

Re: Abschalten der TI-Anbindung - technisches und rechtliche

Beitrag von moose »

Das ist Arztpech. Unternehmerrisiko. Hat man mir gesagt.
moose
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Ahrefs [Bot], Semrush [Bot] und 53 Gäste