Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

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imb
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Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Hallo zusammen,

da wir zunehmend Performance-Probleme mit TM haben (jegliche Ladezeiten werden teilweise unerträglich langsam) und uns gleichzeitig auch langsam der Speicherplatz ausgeht, soll ein neuer Server her. Wir betreiben die Praxis über einen Terminalserver, max. 10 Arbeitsplätze. Das ganze ist ein Hyper-V Setup, eine der VMs ist der TM-Terminalserver (ansonsten gibts noch Domaincontroller etc)

Alter Server mit Win Server 2012 (die TM-VM hat 16GB RAM):

Code: Alles auswählen

Dell Server T320
- 1x Intel® Xeon® E5-2430 2.20GHz, 15M Cache, 7.2GT/s QPI, Turbo, 6C, 95W, Max Mem 1333MHz
- 3x 8GB RDIMM, 1333 MHz, Low Volt, Dual Rank, x4
- PERC H710 Adapter RAID Controller, 512MB NV Cache
- 4x 300GB, SAS 6Gbps, 2.5", 10K RPM Hybrid Hard Drive
Welche Faktoren beeinflussen die TM-Performance maßgeblich? SSDs? viel RAM? Besonders schnelle CPU?

Danke für die Rückmeldung im Voraus!
nmndoc
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von nmndoc »

imb hat geschrieben:Hallo zusammen,

da wir zunehmend Performance-Probleme mit TM haben (jegliche Ladezeiten werden teilweise unerträglich langsam) und uns gleichzeitig auch langsam der Speicherplatz ausgeht, soll ein neuer Server her. Wir betreiben die Praxis über einen Terminalserver, max. 10 Arbeitsplätze. Das ganze ist ein Hyper-V Setup, eine der VMs ist der TM-Terminalserver (ansonsten gibts noch Domaincontroller etc)

Alter Server mit Win Server 2012 (die TM-VM hat 16GB RAM):

Code: Alles auswählen

Dell Server T320
- 1x Intel® Xeon® E5-2430 2.20GHz, 15M Cache, 7.2GT/s QPI, Turbo, 6C, 95W, Max Mem 1333MHz
- 3x 8GB RDIMM, 1333 MHz, Low Volt, Dual Rank, x4
- PERC H710 Adapter RAID Controller, 512MB NV Cache
- 4x 300GB, SAS 6Gbps, 2.5", 10K RPM Hybrid Hard Drive
Welche Faktoren beeinflussen die TM-Performance maßgeblich? SSDs? viel RAM? Besonders schnelle CPU?

Danke für die Rückmeldung im Voraus!
Hallo,


gleich mal vorab - einen neuen Server würde ich eher (noch) nicht kaufen. Die HW sollte schon ausreichend sein - zumal ich davon ausgehe, dass nicht an allen 10 Plätzen gleichzeitig aktiv (=10 Personen) gearbeitet wird?

Allerdings fehlen da noch einige Infos:
  • welche Aktionen genau sind langsam
  • was bedeutet "etc." - sprich - wieviele VMs da noch laufen - und natürlich hängt das auch davon ab, wie diese konfiguriert sind - also Anzahl der vCPU/vCores, RAM etc. Sie haben ja zB 24 GB RAM - davon gehen 16 an den TS. Bleiben also so rund 7 GB (8 abzgl. Overhead) für andere VMs. Ebenso bei den Kernen. Sie sollten auf jeden Fall vermeiden, hier mehr Resourcen zuzuweisen, als sie tatsächlich haben (also zB 2x 16 GB RAM, obwohl Sie ja nur 24 haben).
  • Haben Sie beim Controller den Schreibcache an - sprich - eine BBU/Flashmodul drin?
    -die 4x 300 GB SAS sind wie konfiguriert? Raid 10, RAID 5, 2x RAID 1, ...?
    - wie sieht denn die RAM + CPU-Auslastung auf dem TS aus (ggf. auf dem Gesamtsystem) aus?
    - wo ist eigentlich der Hyper-V installiert? Also auf welchen HDDs?
    - Turbomed läuft direkt auf dem TS oder eigene VM?
Also so mal aus dem Bauch würde ich das Setup etwa wie folgt machen / anpassen:
  • Ich würde jetzt mal von 2 VMs ausgehen: TS + DC.
  • nochmal 3x8 GB RAM rein (Ihr Server kann aber auch 16-GB-Module, falls die günstiger/gleich sind, 3x16 GB dazu) => der TS-VM würde ich so 32 GB RAM zuweisen (Kontrollieren wieviel genutzt wird - ggf. mehr zuweisen).
  • Ich würde jetzt mal von 2 VMs ausgehen: TS + DC. Dann würde ich 10 Kerne dem TS und 2 dem DC zuweisen.
  • 2 SSDs (RAID1) für den TS mit Turbomed (zb 2x 500GB). Wenn Sie viele Dokumente etc haben, können Sie ja auch eine zweite vDisk einbinden, die dann auf den SAS-Platten liegt.
  • btw: ich kenn die üblichen Setups eigentlich so, dass Hyper-V auf selbst auf zB SSDs liegt, die VMs dann auf den SAS oder eben anderen SSDs (aber nicht auf den selben wie Hyper-V). Allerdings haben wir auch eher mit vSphere/ESX zu tun.
imb
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Vielen Dank für die Rückmeldung! Leider lässt sich das aktuelle RAID nicht mehr durch neue Platten "online" erweitern, sondern man müsste diese komplett ersetzen. Gleichzeitig läuft die Garantie ab, das Betriebssystem könnte ein Update/Neuinstallation vertragen usw... insofern steht am Ende die Abwägung, ob es sich noch lohnt Zeit/Geld in die alte HW zu stecken. Ist also nicht nur technisch motiviert... Aber das mal unabhängig von den Detailfragen.
zumal ich davon ausgehe, dass nicht an allen 10 Plätzen gleichzeitig aktiv (=10 Personen) gearbeitet wird?
Korrekt, typischerweise 3x gleichzeitig, max 5.
welche Aktionen genau sind langsam
Laden der Karteikarte, Laden der Medikamentenlisten beim Rezepte schreiben (hier ist es extrem), wenn dann auch noch ifap dazu kommt wird es noch schlimmer. Gefühlt ist die Gesamtanwendung auch einfach sehr träge beim Wechseln von Fenstern etc.
was bedeutet "etc." - sprich - wieviele VMs da noch laufen - und natürlich hängt das auch davon ab, wie diese konfiguriert sind - also Anzahl der vCPU/vCores, RAM etc. Sie haben ja zB 24 GB RAM - davon gehen 16 an den TS. Bleiben also so rund 7 GB (8 abzgl. Overhead) für andere VMs. Ebenso bei den Kernen. Sie sollten auf jeden Fall vermeiden, hier mehr Resourcen zuzuweisen, als sie tatsächlich haben (also zB 2x 16 GB RAM, obwohl Sie ja nur 24 haben).
Es laufen 3 VMs auf dem Host:
* Domaincontroller (Win Server 2012, 1vCPU, 4GB)
* Terminalserver für TM und Custo (Win Server 2012, 6 vCPU, 12GB - hatte mich vertan)
* Kleines Ubuntu ohne Last, zu vernachlässigen (1vCPU, 512MB)

Damit sind auf dem Host inkl. seinem eigenen Speicherverbrauch 22/24GB RAM belegt.
In der VM vom TS sieht es eigentlich unspektakulär aus, die genauen Zahlen muss ich nachreichen, aber ich schätze CPU <20%, RAM max. zur Hälfte belegt... Mein Bauchgefühl ist, dass TM zum einen recht wenig von vielen Kernen profitiert und innerhalb der Anwendung/DB nur wenig parallelisiert. Zum anderen hab ich das RAID ein wenig in Verdacht, hier wird man mit SSDs noch einiges rausholen.
Haben Sie beim Controller den Schreibcache an - sprich - eine BBU/Flashmodul drin?
Ja, ist an mit Batterie
-die 4x 300 GB SAS sind wie konfiguriert? Raid 10, RAID 5, 2x RAID 1, ...?
Ein großes RAID 5 mit 1 Hotspare.
- wo ist eigentlich der Hyper-V installiert? Also auf welchen HDDs?
Alles läuft auf dem einen großen RAID5, d.h. auch das Betriebssystem des Hosts inkl HyperV. Die virtuellen Disks liegen einfach in einem Ordner auf dem Host.
- Turbomed läuft direkt auf dem TS oder eigene VM?
Direkt auf dem TS. Also Datenbank und Anwendung liegen in der gleichen VM (TS).
HansW
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von HansW »

Meine Meinung ist
- hohe Taktfrequenz der CPU
- schnelle Festplatte,
dann geht Turbomed auch schnell.
In Ihrem Fall bedeutet das, langsame CPU und langsame Festplatte. Viele Kerne nützen nichts und RAID 5 mit Hot Spare bringt überhaupt nichts außer Ausfallsicherheit. RAID 10 ist sicherlich schneller.
Gruß
HansW
nmndoc
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von nmndoc »

imb hat geschrieben:Vielen Dank für die Rückmeldung! Leider lässt sich das aktuelle RAID nicht mehr durch neue Platten "online" erweitern, sondern man müsste diese komplett ersetzen. Gleichzeitig läuft die Garantie ab, das Betriebssystem könnte ein Update/Neuinstallation vertragen usw... insofern steht am Ende die Abwägung, ob es sich noch lohnt Zeit/Geld in die alte HW zu stecken. Ist also nicht nur technisch motiviert... Aber das mal unabhängig von den Detailfragen.
Weshalb wollen sie das aktuell RAID erweitern? Sie lassen es so, wie es ist und machen einfach ein neues RAID zusätzlich zB Mit den 2x SSD (Ihr Server müsste doch 8 EInschübe für Platten haben) - auf das verschieben Sie dann Ihre TS/TM-VM.
Weshalb braucht das Betriebssystem ein Update/Neuinstallation? Der Hyper-V oder der TS? Der Witz ab Virtualisierung ist ja gerade, dass sie die einzelnen Maschinen nach Lust und Laune verschieben, erneuern etc können.
Nicht zu vergessen: Bei einem neuen Server werden in der Regel natürlich auch zum Basispreis entspr. Kosten hinzu kommen, wenn Sie zB +SSD und + xx RAM haben möchten.
imb hat geschrieben: Es laufen 3 VMs auf dem Host:
* Domaincontroller (Win Server 2012, 1vCPU, 4GB)
* Terminalserver für TM und Custo (Win Server 2012, 6 vCPU, 12GB - hatte mich vertan)
* Kleines Ubuntu ohne Last, zu vernachlässigen (1vCPU, 512MB)

Damit sind auf dem Host inkl. seinem eigenen Speicherverbrauch 22/24GB RAM belegt.
In der VM vom TS sieht es eigentlich unspektakulär aus, die genauen Zahlen muss ich nachreichen, aber ich schätze CPU <20%, RAM max. zur Hälfte belegt...
Bitte nicht schätzen ;-) Bitte mal nachsehen wenns gerade langsam ist. CPU könnte schon sein - wobei zB bei 4 Kernen eine Last von 25% bedeuten könnte, dass ein Kern zu 100% ausgelastet ist. Deshalb mal evtl alle Kerne einblenden.
Außerdem hat ihr Server 6 reale Kerne, 6 virtuell (HT). Würde nochmal kontrollieren ob die Angaben oben mit CPU/Kernen so stimmen (bei VMWare wird zB Unterschieden zw. Sockel/CPU und Kernen je Sockel).
Sonst können Sie ja dem TS noch 2-4 spendieren.
imb hat geschrieben: Mein Bauchgefühl ist, dass TM zum einen recht wenig von vielen Kernen profitiert und innerhalb der Anwendung/DB nur wenig parallelisiert. Zum anderen hab ich das RAID ein wenig in Verdacht, hier wird man mit SSDs noch einiges rausholen.
jein - Siehe oben auch die Aussage "langsame" CPU/Kerne etc.

Auf einem Arbeitsplatz profitiert TM sicher mehr von 3 GHz statt 2 GHz aber mehr Kerne. Allerdings verwenden Sie ja einen Terminalserver und da werden pro Sitzung auch mehr Resourcen belegt und natürlich müssen auch mehr Dinge parallel laufen - daher würde ich das nicht 1:1 vergleichen. Ich tippe auch auf das RAID. Hyper-V und VMs auf den selben Platten ist glaube ich schon generell nicht so otimal. Raid-5 (sind es nun 3 HDDs + 1 spare oder 4xHDDs + 1 spare) dürfte da auch nicht optimal sein, wenn es auf hohe I/O ankommt (wobei es Szenarien gibt, wo es u.U. besser ist als RAID 10 - aber da sind es dann auch mehr Platten).
Kurz: Ich denke schon dass die SSDs da deutliche Verbesserung bringen. Haben Sie nicht irgendwo 2 übrig, mit denen Sie es testen können?

HzV Verwenden Sie aber nicht, oder?
imb
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Sorry, ich muss leider nochmal korrigieren (edit ist leider nicht möglich). Es handelt sich um ein RAID10, nicht 5. Es umspannt 4x 300er Platten + 1 Spare.
nmndoc
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von nmndoc »

imb hat geschrieben:Sorry, ich muss leider nochmal korrigieren (edit ist leider nicht möglich). Es handelt sich um ein RAID10, nicht 5. Es umspannt 4x 300er Platten + 1 Spare.
ok :) muss mich auch korrigieren: zum Testen reicht natürlich auch eine SSD... evtl. haben Sie ja eine rumliegen - oder wenn Sie mehr Bastler sind - eine aus einem Client ausbauen (Image machen, danach rücksichern).
imb
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Hi,

danke für ihre Antwort! :)
Weshalb wollen sie das aktuell RAID erweitern? Sie lassen es so, wie es ist und machen einfach ein neues RAID zusätzlich zB Mit den 2x SSD (Ihr Server müsste doch 8 EInschübe für Platten haben) - auf das verschieben Sie dann Ihre TS/TM-VM.
Weshalb braucht das Betriebssystem ein Update/Neuinstallation? Der Hyper-V oder der TS? Der Witz ab Virtualisierung ist ja gerade, dass sie die einzelnen Maschinen nach Lust und Laune verschieben, erneuern etc können.
Nicht zu vergessen: Bei einem neuen Server werden in der Regel natürlich auch zum Basispreis entspr. Kosten hinzu kommen, wenn Sie zB +SSD und + xx RAM haben möchten.
Vom Gehäuse her wäre noch ein zusätzliches RAID1 mit 2x großer SSD möglich, zumindest wenn offiziell von Dell nachgekauft kein Schnäppchen. Ist eine Grundsatzentscheidung, ob man ein offiziell "supportetes" System aus Hardware-Sicht haben möchte bzw. was das einem Wert ist. Aber ob nun nachgerüstet oder im neuen Server, SSDs wären dann Pflicht, ja.

Klar, kann man die VMs verschieben, aber auch als Gast-Betriebssystem für den TS ist Windows Server 2012 (nicht R2) nicht mehr das jüngste Betriebssystem und läuft in 10/2018 aus dem erweiterten Support. Und um das Gast-Betriebssystem zu aktualisieren, ist leider ein Update/Neuinstallation notwendig...
HzV Verwenden Sie aber nicht, oder?
Nein


Sorry für die vagen Angaben, sind gerade etwas am rotieren weil seit zwei Tagen TM mit einem Runtime-Error abstürzt und die Hotline in Kiel sich langsam in Ratlosigkeit übt.... Sobald das wieder läuft, werde ich konkrete Werte zur Performance posten.
imb
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

nmndoc hat geschrieben:
imb hat geschrieben:Sorry, ich muss leider nochmal korrigieren (edit ist leider nicht möglich). Es handelt sich um ein RAID10, nicht 5. Es umspannt 4x 300er Platten + 1 Spare.
ok :) muss mich auch korrigieren: zum Testen reicht natürlich auch eine SSD... evtl. haben Sie ja eine rumliegen - oder wenn Sie mehr Bastler sind - eine aus einem Client ausbauen (Image machen, danach rücksichern).
Stimmt. SSD habe ich gerade keine übrig, die müsste man dann halt kaufen. Der reine Vorteil der SSD lässt sich dann schnell testen (verschieben der VM). Die anderen Effekte (Betriebssystem, CPU) sind schwieriger.
Clint
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von Clint »

Frohes Neues!
Bin gerade zufällig hier gelandet... Wir nutzen auch TM im Terminallserverbertieb mit ca. 10 Arbeitsplätzen (4 Kerne a 3.1GHz, 16Gb, 2x500GB). Meine Beobachtungen sind folgende:

Jede TurboMed.exe Instanz jedes Terminals läuft auf einem eigenen Kern (so denn verfügbar), und lastet ihn auch bei jeder kleinen Anfrage voll aus. Also sind viele schnelle Kerne schon von Vorteil (wenn viele parallel arbeiten). Ausreichend Speicher ist auch wichtig (wie hatten bis vor 3 Monaten nur 8 GB), zuviel aber unnötig.

Meine Meinung:
Ihr Server sollte eigentlich ausreichen. Allerdings ist er im Praxisbetrieb mit TurboMed ausreichend bedient (mit 6 Kernen und 24GB).
Ich würde alle anderen Aufgaben (inkl. Virtualisierungs schnick schnack) rausschmeißen und dafür ggf. ein anderes Gerät nehmen.

LG
McLeod
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von McLeod »

Clint hat geschrieben: Jede TurboMed.exe Instanz jedes Terminals läuft auf einem eigenen Kern (so denn verfügbar), und lastet ihn auch bei jeder kleinen Anfrage voll aus. Also sind viele schnelle Kerne schon von Vorteil (wenn viele parallel arbeiten). Ausreichend Speicher ist auch wichtig (wie hatten bis vor 3 Monaten nur 8 GB), zuviel aber unnötig.
Das ist jetzt aber nicht das gleiche Turbomed, daß der Rest verwendet, oder? :wink:
Habe mittlerweile schon ein paar TM-Terminalserver aufgesetzt und auf allen ein grundsätzlich gegenteiliges Verhalten festgestellt. Selbst ein kleiner Xeon E3 mit HT kann 20 oder mehr TM-Instanzen problemlos befeuern, wobei die CPU-Last im Schnitt wirklich im überschaubaren Rahmen bleibt (meist irgendwas um die 20%, klar, auch mal mit kurrzeitigen Ausreissern nach oben). Was da grundsätzlich mehr Wirbel veranstaltet, sind die ganzen Java-Prozesse von CGM-Assist und sonstigem Käse, die man aber -falls nicht benutzt- durchaus relativ einfach "totlegen" kann. Aber selbst diese Nervzwerge fahren den Prozessor eigentlich nur kurz zur Arbeitsbeginn zu, wenn alle Terminals fast zeitgleich angeworfen werden.

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Jetzt aber mal allgemein zum Thema "Was macht Lahmomed schnell?"
1. Datenträger, Datenträger, Datenträger
....dann lange nix....
2. CPU-Einzelkernleistung

Warum?
Im Gegensatz zu normalen Standardanwendungsfällen, die meist auf irgendeiner Art SQL-Datenbank basieren, ist TM ein besonderes Tierchen, das mit einem DB-Krüppel namens "Lame-Objects-Server" daher kommt, der a) statt RAM zu nutzen lieber hysterisch auf den Datenträgern rumkratzt, b) schlußendlich nur auf einem CPU-Kern läuft und c) dessen Performance mit steigenden Latenzen dramatisch einbricht (was aber im Terminalserver-Betrieb keine Rolle spielt).
Das in c) genannte Verhalten kennt z.B. jeder, der TM schon mal testweise direkt über VPN-Tunnel quer durchs Internet betrieben hat (-> nicht benutzbar), aber selbst die Perfomanceunterschiede WLAN/DLAN -> 100MBit -> 1Gbit sind deutlich spürbar.

Was brauch' ich also für 'nen flotten TM-Terminalserver?
1. SSDs (je schneller, desto besser)
...dann wieder lange nix...
2. Prozessor mit hohem Maximalktakt (z.B. E3 1240 v6), falls die Datenträger wirklch ausreichend schnell liefern können sollten.
3. Alles nach dem KISS-Prinzip simpel und einfach direkt auf der Hardware laufend

Was brauch' ich definitiv nicht?
1. Irgendwelche "hyperprofessionellen" Single-Point-Of-Failure-Raid-Controller mit angeschlossenen Rotationsblechbüchsen
2. Überverkopfte Virtualisierungsumgebungen, die sklavisch dem MS-Dogma "eine Maschine pro Job" folgen
3. Dual- oder gar Quad-Socket-Monstrositäten (es sei denn ich hab' wirklch verdammt viele Clients zu bedienen)
oder kurz: Alles das, was das "freundliche Systemhaus" immer gerne verkauft, weil die Gewinnmarge bei dem Zeugs schön hoch ist

Wenn man jetzt mal ehrlich ist, braucht man z.b. die DC-Rolle in einer normalen überschaubaren Praxis (wie hier im 10-Terminal-Beispiel) eigentlich zwingend nur dafür, um RDS-User-CALs (statt den lästigen RDS-Device-CAls) verwenden zu können. Viel zu verwalten gibt's da nicht. Warum dafür 'ne eigene Maschine (egal ob physisch oder virtuell) betreiben, außer aus Gründen der "reinen Lehre" und theoretischem Sicherheitsgewinn? (Der übrigens spätestens dann wieder dahin ist, wenn man im Gegenzug auf dem Terminalserver jeden Benutzer -wie hier im Beispiel- aus lauter Vezweiflung in eine Admin-Gruppe stopft).
Wenn ich auch 'nen Linux-Server betreiben will (für bestimmte Aufgaben durchaus nett und sinvoll), dann besorg' ich mir für so eine kleine Umgebung für wenig Geld einen HP-Microserver-Würfel. Ich weiß schon, das Virtualisierung im Mainstream gerade der "heiße Scheiß" ist, aber deshalb wird doch nicht jede Aufgabenstellung durch den Virtualisierungshammer zum Nagel. Natürlich kann man den ganzen Kram virtualisieren, aber man muß sich eben immer bewußt sein, daß man mehr Overhead hat und unten bei den Anwendungen etwas weniger Leistung ankommt. Außerdem war's zu Zeiten vom 2012er-Server auch noch teurer (man vergleiche die regulären Preise von 2012 Foundation inkl. 15 CALs mit 2012 Standard + CALs). Der einzig greifbare Vorteil virtualisierter Server in kleinen Umgebungen ist die vergleichsweise einfache Migration auf andere Hardware, im Falle eines Defekts, Diebstahls oder einer Aufrüstung (zugegebenermaßen schon ein dickes Plus). Andereseits ist kaum etwas einfacher, als TM auf einen neuen Server umzuziehen...

So, jetzt hab' ich mich für einen Abend wieder genug unbeliebt gemacht... :lol:
imb
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Vielen Dank für die Rückmeldungen! Jetzt muss ich ein paar Aspekte des pointiert Beitrages doch mal aufgreifen :-)

SSD: Aktuell steckt im Server testweise eine Consumer-SSD, bis das Paket von Dell eintrifft. Der Unterschied zu den Festplatten ist enorm.

CPU-Auslastung / Nutzung von Threads: Ja, das deckt sich mit meinen Beobachtungen aus den letzten Tagen. Hinzu kommt, dass TM offiziell empfiehlt, die 32bit Version vom FOS zu nutzen.

Virtualisierung: Als ich testweise mal TM direkt auf dem Blech installiert habe, war es schon nochmal ein bisschen schneller als in der virtuellen Maschine. Der Unterschied war aber nicht so riesig. Hier kommen aus meiner Sicht die angedeuteten Abwägungen ins Spiel - natürlich ist Virtualisierung kein Selbstzweck, das muss man für die jeweilige Umgebung entscheiden. In unserem Fall ist bspw. TM nicht mal eben neuinstallierbar, da noch andere Software von medizinischen Geräten und Laboren ebenfalls dazu gehören und miteinander verknüpft werden müssen. Aber das nur am Rande - letztlich kann man auch noch diskutieren, ob nun VMware (meine persönliche Präferenz) oder Hyper-V die bessere Lösung ist...
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von DrHJvdB »

Das ist ja wirklich ein göttlicher Beitrag, schmunzel schmunzel!

Ich kann für meine Person nur sagen, dass ich erstens natürlich (wie bekannt) ein anderes PVS nutze, aber davon abgesehen auch immer sehr kritisch und zurückhaltend bin bei solchen Themen wie Terminalserver, Virtualisierung etc.
Man darf mich gerne ob dieser Einstellung kritisieren, aber: warum immer so kompliziert, wenn's auch einfacher und direkt geht?
All diese Sachen sind in meinen Augen immer irgendwelche dazwischen geschalteten Software-Produkte, die am Ende alles verlangsamen...

Mein PVS gestattet mir den direkten, schnellen und einfachen Zugriff schlicht über die IP-Adrtesse. Ich benötige keine davor und darüber gestülpten Programme wie Virtualisierung etc.
Wenn's mal Probleme geben sollte, führe ich auf der Maschine einfach einen Ping mit der Zieladresse aus und dann sehe ich ja sofort, ob es geht oder nicht.

Ist der Ping erfolgreich, funktioniert auch mein PVS.
Wenn der Ping nicht funktioniert, habe ich ein Leitungsproblem.

Aber ich weiß ja: es gibt ne Reihe Fans vom Terminalserver. Denen möchte ich nun keineswegs vor Schienenbein treten...
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von DrHJvdB »

mein Beitrag bezog sich auf McLeod...
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von nmndoc »

imb hat geschrieben: SSD: Aktuell steckt im Server testweise eine Consumer-SSD, bis das Paket von Dell eintrifft. Der Unterschied zu den Festplatten ist enorm.
sehr schön. Aber weshalb Dell? Doch neuer Server oder bestellen Sie die SSDs ("zertifizierte") dort? Sonst würde ich wohl welche für mixed-IO nehmen. Aber ansonsten fährt man mit welchen von Intel oder Samsung generell recht gut.
Bei CPU/Kernen würde ich grob 1 Kern je aktiven User rechnen (+ in Summe etwas Reserve)
imb hat geschrieben: Hinzu kommt, dass TM offiziell empfiehlt, die 32bit Version vom FOS zu nutzen.
Tatsächlich? Haben Sie dazu eine Quelle? Dachte eigentlich genau umgekehrt
imb hat geschrieben: Virtualisierung: Als ich testweise mal TM direkt auf dem Blech installiert habe, war es schon nochmal ein bisschen schneller als in der virtuellen Maschine. Der Unterschied war aber nicht so riesig.
Hm ... bei mir eher anders herum - mag aber auch von der konkreten Konfiguration, Resourcen etc. abhängig sein (hier zB alles auf den SSDs, nicht nur TM selbst).
Ich meine auch dass es von VMWare eine Notitz gab betr. Java-basierten Anwendungen bzw. VMs, auf denen solche laufen. Meine da sollte man den RAM fest zuordnen/reservieren.

@DrHJvdB:
Hier geht es ja konkret um TM - und da ist TM "lokal" (also auch TS) eben schneller als über Netzwerk und ich machte zB nur 1x Update. Für ein x-beliebiges anderes PVS mag es ja anders aussehen.
Wie oben schon beschrieben muss ja Niemand virtualisieren, der es nicht braucht. Auf der einen Seite wird es zwar etwas komplexer, auf der anderen Seite aber auch deutlich flexibler zB gerade auch Snapshots for Updates/Installationen oder auch Umzug auf leistungsfähigere Hardware (bzw. Recovery im Notfall). Wer nur mit einer Minimal-IT (nur PVS ohne Extras) arbeitet, für den ist es evtl. egal. Alle Anderen werden evtl. schon mal die Erfahrung gemacht haben, dass es (egal ob freiwilliger Umzug oder Notfall) doch ganz gern mal deutlich länger dauert, bis alles wieder genau so ist wie davor.
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

nmndoc hat geschrieben:
imb hat geschrieben: SSD: Aktuell steckt im Server testweise eine Consumer-SSD, bis das Paket von Dell eintrifft. Der Unterschied zu den Festplatten ist enorm.
sehr schön. Aber weshalb Dell? Doch neuer Server oder bestellen Sie die SSDs ("zertifizierte") dort? Sonst würde ich wohl welche für mixed-IO nehmen. Aber ansonsten fährt man mit welchen von Intel oder Samsung generell recht gut.
Bei CPU/Kernen würde ich grob 1 Kern je aktiven User rechnen (+ in Summe etwas Reserve)
Ja, wir werden den "alten" Server wie hier beschrieben jetzt erstmal noch so lange weiter betreiben, wie er noch Support hat (daher auch die SSDs von Dell; in dem Karton stecken Intel Server SSDs)
nmndoc hat geschrieben:
imb hat geschrieben: Hinzu kommt, dass TM offiziell empfiehlt, die 32bit Version vom FOS zu nutzen.
Tatsächlich? Haben Sie dazu eine Quelle? Dachte eigentlich genau umgekehrt
Bin vom 1st und 2nd Level Support per Telefon unabhängig voneinander darauf hingewiesen worden, dass die 32bit Variante empfohlen wird. Mehr weiß ich leider auch nicht.
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von EXEWERKER »

Keine Ahnung weshalb 32 bit FOS empfohlen wird. Definitiv 64 bit.
EX EWERKER :-)
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von imb »

Noch eine Randnotiz zum Thema Geschwindigkeit auf direkt auf SSD vs. virtueller Disk. Im normalen Betrieb war der Unterschied bei uns sehr gering (gefühlt <10%). Bei den Datenbank-Intensiven DB-Prüf/Redinizierungsläufen merkt man den Unterschied aber sehr deutlich. Die brauchen in der virtuellen Maschine deutlich länger als bei Direktzugriff auf die SSD.
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von jsbach »

Darf ich als grober Laie mal ne Frage stellen.
Wir haben einen HP ProLiant ML310e mit Xeon E3-1220 v3 3.10GHz, 16GB, 250SSD im Servereigenen RAID 1, 2012 Foundation Server seit drei Jahren im Einsatz.
Leider haben wir die 15 Benutzer-Lizenen mit kleinen Linux-PC und RDP Zugriffen verteilt auf zwei Standorte ausgereizt.
Da es sich über den symmetrischen 2.024 kbit/s VPN-Tunnel gut arbeiten läßt und wir nun 10 Benutzer mehr brauchen, frage ich mich, ob es sinnvoll ist, TM nicht gleich "out zu sorcen", sprich auf einen "cloud basierten Server" zu legen.
Hat jemand mit so etwas Erfahrung?
Kann jemand Tips, Anregungen, Zweifel oder auch Preisvorstellungen nennen?
Danke für Rückmeldungen
Maier
HansW
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Re: Hardware-Empfehlung (Terminalserver)

Beitrag von HansW »

jsbach hat geschrieben:Darf ich als grober Laie mal ne Frage stellen.
Wir haben einen HP ProLiant ML310e mit Xeon E3-1220 v3 3.10GHz, 16GB, 250SSD im Servereigenen RAID 1, 2012 Foundation Server seit drei Jahren im Einsatz.
Leider haben wir die 15 Benutzer-Lizenen mit kleinen Linux-PC und RDP Zugriffen verteilt auf zwei Standorte ausgereizt.
Da es sich über den symmetrischen 2.024 kbit/s VPN-Tunnel gut arbeiten läßt und wir nun 10 Benutzer mehr brauchen, frage ich mich, ob es sinnvoll ist, TM nicht gleich "out zu sorcen", sprich auf einen "cloud basierten Server" zu legen.
Hat jemand mit so etwas Erfahrung?
Kann jemand Tips, Anregungen, Zweifel oder auch Preisvorstellungen nennen?
Danke für Rückmeldungen
Maier
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